„Unsere Zukunft sind die Kinder und nicht die Straßen“

Über die geplante Westspange, die einmal die Rothenburger mit der Banderbacher Straße verbinden soll, sind die Zirndorfer geteilter Meinung. Während sich die einen auf das auch im Stadtrat umstrittene Acht-Millionen-Euro-Projekt freuen, würden es andere am liebsten noch stoppen. Wir haben uns in Zirndorf umgehört.

Bruno Müller, 68, Zirndorf: Natürlich ist eine Entlastung der Zirndorfer Innenstadt wünschenswert, auch der Anschluss des Pinderparks ist okay, trotzdem steht bei der Westspange der Aufwand in keinem Verhältnis zum Nutzen. Da muss es doch andere Varianten geben, die nicht so aufwändig sind wie diese Brücken. Um es überspitzt zu sagen: Eine Entlastung für Anwohner ist gut, aber nur weil es ein paar Leute wollen, kann man doch nicht so viel Geld ausgeben.

Hannelore Kiefer, 53, Wachendorf: In meinen Augen ist dieses Bauwerk Gigantonomie. Klar, wenn Anwohner durch Verkehr sehr belastet sind, ist es sinnvoll, eine Ausweichstrecke zu finden, aber man muss auch den Naturschutz berücksichtigen. Aber es scheint ja in Zirndorf eine Spezialität zu sein, große Asphaltstücke zu bauen, die keiner braucht, so wie die Verbindungsstraße West von der Südwesttangente nach Altenberg.

Klaus Wagner, 53, Leichendorf: Für mich geht der Bau in Ordnung. Die Innenstadt Zirndorfs wird dadurch sehr entlastet. Für den Pinderpark ist es sogar absolut notwendig, sonst muss sich jedes Auto durch das Tor an der Kaserne zwängen. Für Leichendorf könnte es eine Verbesserung sein, wenn die Neubürger im Pinderpark - da entstehen schließlich mehr als 300 Häuser - über die Westspange fahren. Ansonsten wird der Leichendorfer Ortskern kaum entlastet. Der Lkw-Verkehr Richtung Industriegebiet, Wertstoffhof, Bronnamberg und Rangau wird nach wie vor durch den Ort gehen.

Agnes Kirch, 43, Zirndorf: Ich bin gegen die Westspange. Die Kosten sind einfach viel zu hoch. Das Geld wäre sinnvoller angelegt, wenn man es für Familien, Schulen oder die Jugend ausgibt. Da wird an allen Ecken und Enden gespart und dann für so ein Projekt eine Summe von acht Millionen Euro verpulvert. Der Freistaat zahlt sicher einen Zuschuss für den Bau, verlangt aber jetzt Büchergeld von den Schülern. Unsere Zukunft sind unsere Kinder und nicht unsere Straßen.

Helmut Wagner, 59, Bronnamberg: Ich finde das Projekt spitze. Ich wohne in Bronnamberg, da bringt die Westspange nur Vorteile für mich. Aber auch allgemein werden viele davon profitieren. Zum Beispiel der Verkehr, der aus der Ecke Cadolzburg, Egersdorf, Wachendorf kommt, die haben dann gleich eine direkte Verbindung zur Rothenburger Straße. Außerdem kann man so ein Bauwerk heutzutage doch auch schön in die Landschaft integrieren. Umfrage: JOHANNES ALLES