Unterschriften für Artenvielfalt

29.1.2019, 21:00 Uhr
Unterschriften für Artenvielfalt

© Foto: Wraneschitz

"Eigentlich müsste jeder einzelne das Volksbegehren ,Artenvielfalt – Rettet die Bienen’ unterstützen", meinen die Repräsentanten des Wilhermsdorfer Aktionsbündnisses. Vertreter von Bienenzuchtverein, Bund Naturschutz (BN), Gartenbauverein, Landesbund für Vogelschutz (LBV) und Bündnis-Grünen stellen die Frage, warum Insekten, besonders der Sympathieträger Biene, wichtig für unser aller Überleben ist, in den Mittelpunkt.

Mit einem drastischen Beispiel machte das Aktionsbündnis klar, wie wichtig die Tiere für unser Leben sind. Aus den Regalen eines norddeutschen Supermarkts waren einen Vormittag lang all die Produkte geräumt worden, die es ohne Bestäubung nicht gäbe. Das seien 60 Prozent gewesen, von Obst und Gemüse über Kaffee, Blumen, Deos, Cremes bis zu Babynahrung und Baumwollkleidung reichte überraschend große Lücke im Sortiment.

Verzicht auf Spritzmittel

Bürgermeister Uwe Emmert war während des Termins verhindert, ließ aber in einem Grußwort wissen, dass er ein persönliches "Interesse an intakter Natur und Umwelt" habe. Die Gemeinde würde sich hier bereits einbringen, indem sie bei der Pflege ihrer Flächen seit Jahren auf Pflanzenschutzmittel verzichte.

Die Abkehr von Pestiziden und der Einsatz von weniger Spritzmitteln sind eine zentrale Forderung beim Volksbegehren. Auch wenn es im Ort "positive Erfahrungen mit den Landwirten" gebe, so Claudia Roth vom Bienenzuchtverein, hätten die Insekten oft im Sommer Hunger. Denn auf den vielen Maisfeldern fehlten schlicht und einfach Blüten. Deshalb müsse man, so Klaus Hubl vom Bund Naturschutz, "mehr Lebensräume schaffen, von Insektenhotels bis zu Stauden".

Johann Steinmetz vom Gartenbauverein kritisierte: "Die Wechselwirkung verschiedener Spritzmittel ist gar nicht erforscht." Hans Müller vom Landesbund für Vogelschutz forderte gerade von "Landwirten, mehr nachhaltig zu arbeiten". Frieder Kleefeld von den Grünen sprach von wichtiger "Überzeugungsarbeit, damit Menschen im eigenen Garten ohne Gifte arbeiten".

Im Übrigen setzt das Wilhermsdorfer Aktionsbündnis darauf, dass auch die beiden christlichen Kirchengemeinden für die Eintragung trommeln; bei der evangelischen sei ein Kirchenvorstandsbeschluss in Planung. Der katholische Dekan André Hermany wiederum habe seine Zusage ohne weitere Nachfrage gegeben, hieß es von Bündnisseite.

Eintragungszeiten in den Rathäusern von 31. Januar bis 13. Februar. Die Öffnungszeiten, darunter auch an einem Samstag, können vor Ort erfragt werden. Im Internet unter: volksbegehren-artenvielfalt.de

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