Unzufriedene Eltern machen ihrem Ärger Luft

4.12.2012, 09:00 Uhr
Unzufriedene Eltern machen ihrem Ärger Luft

© Gerd Axmann

Was die Stadtverwaltung als praktisch ansieht — die durchgängige Nutzung des nicht nur gemieteten, sondern erworbenen Containerbaus — ist für Eltern und Kinder mit vielerlei Umständen verbunden. Die Suche nach besseren Alternativen gehörte zu den großen Themen der Bürgerversammlung vergangene Woche. Wie kommen die Kinder gefahrlos zum Ausweichquartier? Und was passiert, wenn ein Kind krank wird? Fragen wie diese beschäftigen die Eltern.

Einen Shuttlebus will die Kommune von der Rosenstraße aus verkehren lassen. Und kranke Kinder werde man nicht einfach heimschicken, sondern die Eltern bitten, sie abzuholen, erklärte Schulreferent und Bürgermeister Markus Braun.

Das größte Problem beim Auslagern der Rosenschulklassen besteht allerdings darin, dass im Ausweichquartier mit seinen maximal 200 Plätzen nicht alle der derzeit rund 240 Rosenschüler Platz haben. Deshalb ist daran gedacht, ältere Kinder in der nahen Pfisterschule unterzubringen. Das alte Schulhaus wird nach dem Aufteilen der Pfisterschüler im Zuge der Mittelschulreform auf Nachbarschulen derzeit bereits von der Fachoberschule Fürth und vom Nürnberger Jenaplan-Gymnasium als Ausweichquartier genutzt. Nach Ansicht von Rosenschul-Eltern birgt das Nebeneinander von Grund- und Oberschülern Konfliktpotenzial.

Sie halten es für sinnvoller, die Fachoberschüler an der Kapellenstraße unterzubringen. Nachdem auch das Jenaplan-Gymnasium die Zwischennutzung beendet, können im Pfisterschulhaus alle Rosenschulklassen unterkommen. Doch diese Variante scheidet nach Brauns Worten aus. Sie scheitere am Nein der Fachoberschule zum Umzug an die Kapellenstraße. Der Referent räumte ein, dass ein auf zwei Standorte verteilter Schulbetrieb nur mit zusätzlichen Lehrkräften bewältigt werden könne. Allerdings denkt Braun auch daran, die Schülerzahlen der Rosenschule durch Korrekturen am Schulsprengel so zu reduzieren, dass der Raumzellenbau für alle Klassen ausreicht.

Zur Ehrenrettung für den Raumzellenkomplex holte Oberbürgermeister Thomas Jung aus. Das Gebäude war ursprünglich zur Unterbringung der Schüler der Grundschule am Kirchenplatz während der Generalsanierung errichtet worden und beherbergt derzeit Klassen der Privatschulen des humanistischen Verbandes und der evangelischen Kirche. Die Schüler vom Kirchenplatz, so Jung, seien von den Räumen so begeistert gewesen, dass sie gar nicht mehr in ihr renoviertes Schulhaus zurückkehren wollten. Und Schüler anderer Schulen hätten während der Bauzeit noch wesentlich weitere Wege zu ihren Ausweichquartieren zurücklegen müssen.

Noch mehr Probleme als für die Grundschüler bringt die Lösung mit dem Bau an der Kapellenstraße für die Kinder des größten städtischen Kindergartens. Zwar denkt Sozialreferentin Elisabeth Reichert ebenfalls an einen Shuttlebus wie bei der Rosenschule, doch die unterschiedlichen Betreuungszeiten erschweren dies. Nach Angaben von Jugendamtsleiter Hermann Schnitzer ist die Suche nach näher gelegenen Ausweichräumen – dazu zählte auch die Pfisterschule – erfolglos geblieben. Wie berichtet, ist die Bahn nicht bereit, der Stadt ein Grundstück zwischen Kindergarten und Bahndamm für einen Neubau zu überlassen. Der hätte während des Umbaus genutzt werden können. Im Zuge der Generalsanierung soll der Kindergarten Badstraße durch eine Krippe ergänzt werden.

Bei laufendem Betrieb kann die Generalsanierung aus Sicherheitsgründen nicht durchgeführt werden. Prüfen will Reichert, ob der Wunsch berufstätiger Eltern realisiert werden kann, dass der Kindergarten während der Sommerferien nicht mehr wochenlang geschlossen bleibt.

 

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