Veitsbronn baggert für die Gelbbauchunke

14.10.2017, 09:00 Uhr
Veitsbronn baggert für die Gelbbauchunke

© Foto: Dieter Speer

Der kleine Froschlurch mit dem gelb-schwarz gefleckten Bauch ist ein wahrer Pionier: Er kann am besten dort überleben, wo er nackten Boden und frisch entstandene kleine Gewässer zum Laichen vorfindet. Wenn diese Tümpel im Lauf der Jahre von anderen Tierarten und von Pflanzen besiedelt werden, haben die Kaulquappen der Gelbbauchunke nur noch geringe Überlebenschancen, denn sie sind dann begehrte Beute für Libellenlarven, Wasserkäfer und kleine Fische. Daher kommt die Gelbbauchunke vor allem dort vor, wo immer wieder neue Pfützen und Tümpel entstehen, was zum Beispiel in Tongruben durch große Fahrzeuge verursacht wird.

In der Ankelegrube, die dem Landkreis gehört, fahren heute keine Baumaschinen mehr, denn der Tonabbau wurde schon lange aufgegeben. Seitdem hat sich die Grube aber, dank der intensiven Betreuung durch die Ortsgruppe Veitsbronn des Bundes Naturschutz, zu einem wahren Naturparadies für Vögel, Amphibien und Insekten entwickelt. Jedes Jahr im Herbst mähen die ehrenamtlichen BN-Aktiven Teile der Grube aus, entfernen überzählige Gehölze und legen Stein- und Holzhaufen als Unterschlupf für Kleintiere an. Ohne diese wichtige Naturschutzarbeit wäre hier längst ein Wald entstanden, und viele seltene Tierarten wären verschwunden.

Nun hat ein Bagger einen Teil der einen Hektar großen Grube umgewühlt: Zugewachsene Tümpel wurden wieder ausgebaggert, etliche neue Mulden angelegt und auf grasigen Flächen der Rohboden freigeschoben. In den vegetationsfreien Kleingewässern können im nächsten Frühjahr die Unken ablaichen, ohne dass sie um ihren Nachwuchs bangen müssen.

Der frisch aufgedeckte, nackte Lehmboden dient Erdwespen und Sandbienen zur Anlage ihrer Brutröhren. Solche Maßnahmen, die in mehrjährigem Abstand immer wieder nötig sind, stabilisieren die Artenvielfalt in der Ankelegrube auf einem hohen Niveau. Die Aktion wurde vom Landschaftspflegeverband Mittelfranken organisiert und wird vom Bayerischen Umweltministerium und vom Bezirk Mittelfranken mit 75 Prozent Zuschuss gefördert. Den Eigenanteil von 25 Prozent übernimmt der Bund Naturschutz.

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