Veitsbronn: Baugebiet Heide II ist umstritten

24.3.2017, 20:00 Uhr
Veitsbronn: Baugebiet Heide II ist umstritten

© Archivfoto: Horst Linke

Das Abstimmungsergebnis von sieben zu 14 wiederholte sich im Laufe des Abends mehrfach. Denn die sieben Sozialdemokraten des Gremiums waren sich einig, die Planungen für das neu auszuweisende Bebauungsgebiet nicht weiter unterstützen zu wollen. Die CSU und die "Wählergemeinschaft Bürger Handeln" (WBH) hingegen plädierten mit ihren gemeinsamen 14 Stimmen dafür, das Vorhaben weiter voranzutreiben.

Traugott Goßler (SPD) indes betonte, dass sich der Gemeinderat bezüglich Heide II eigentlich noch im "Abwägungsverfahren" befinde. "Wenn die Mehrheit allerdings längst beschlossen hat, dieses Baugebiet haben zu wollen, ist es eine Farce, was wir hier machen", meinte Goßler.

Er kritisierte, dass die Beteiligung der Bürger in diesem Verfahren "hundertprozentig gescheitert" sei, und dass man nächstes Mal nicht noch einmal so vorgehen könne. Es sei sein gutes Recht, darauf hinzuweisen, dass die Anwohner nur durch eine einzige Zufahrt ins neue Wohngebiet einer Mehrbelastung an Verkehr ausgesetzt sein würden. Bei der ursprünglichen Planung war eine zweite Zufahrt angedacht gewesen.

Mitte Februar nun hatte eine Besprechung mit Landrat Matthias Dießl sowie Vertretern der Straßenverkehrsbehörde und Planern stattgefunden. Ergebnis: Die Erschließung der Grundstücke darf nach den Vorgaben des Staatlichen Bauamtes nicht über eine neue Zufahrt hergestellt werden.

Da das neue Baugebiet so klein ist, muss die bestehende und gemäß Verkehrsgutachten leistungsfähige Zufahrt "Heide" herhalten. Die geplante neue Zufahrt zur FÜ ist aus der Planung zu entfernen. Eine Notausfahrt auf die FÜ 7 ist ebenfalls nicht möglich.

Keine "übermäßige" Belastung

Bürgermeister Marco Kistner (CSU) erklärte in diesem Zusammenhang, die von dem neuen Wohngebiet betroffenen Anwohner zwar verstehen zu können, doch eine "übermäßige Verkehrsbelastung" sei nicht zu erwarten.

"Das Gebiet ist das einzige, das momentan für eine Wohnbebauung zur Verfügung steht, aber es ist nicht das einfachste", räumte Thomas Batari (CSU) ein. Die Verwaltung würde das Projekt aber keineswegs im Gemeinderat "durchprügeln" wollen.

Wolf-Dieter Hauck (WBH) betonte: "Wir versuchen, eine sanfte Entwicklung durchzusetzen." Jedes neue Wohngebiet belaste in gewisser Weise. Hätte man einen anderen Standort gewählt, wären die dortigen Anwohner dagegen gewesen.

Ein weiterer Streitpunkt war die Frage nach den Gewerbebetrieben, die sich in dem als Mischgebiet ausgewiesenen Areal ansiedeln dürfen. Stadtplaner Matthias Rühl vom Büro "Stadt & Land" aus Neustadt/Aisch versicherte, dass hier nur nicht-störendes Gewerbe zulässig sei, so wie es die deutsche Bauverordnung vorschreibe. Und das werde auch kontrolliert.

Ob sich eine Tankstelle ansiedeln könnte, wollte Jörg Lehnberger (SPD) wissen. Bürgermeister Kistner versicherte: "Dass eine Tankstelle gebaut wird, ist abwegig, abwegiger geht es gar nicht."

Um den Verkehrslärm möglichst gering zu halten, soll zudem das Ortsschild auf die Höhe des letzten Gebäudes im neuen Baugebiet versetzt werden. Zusätzliche, aktive Schallschutzmaßnahmen sind laut eines Gutachtens nicht zwingend erforderlich. Bei der Planung solle aber darauf geachtet werden, "ruhebedürftige Räume", wie beispielsweise Schlafräume, auf die schallabgewandte Seite zu legen.

Dem Auslegungs- und Billigungsbeschluss für den Bebauungsplan Heide II erteilte die SPD-Fraktion schließlich geschlossen eine Absage. Die Mehrheit aus CSU und WBH stimmte dafür.

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