Veitsbronn: Jeder braucht seinen Vertrauens-Igel

26.11.2017, 13:00 Uhr
Veitsbronn: Jeder braucht seinen Vertrauens-Igel

© Foto: Petra Fiedler

"Nein, das mag ich nicht!": Laut schreien die Mädchen und Buben diese neuerlernte Botschaft, die Kernbotschaft des Stücks, in die Aula. Gespannt haben sie mit angesehen wie sonnengelb das Leben ist, wenn Freunde Gemeinsames erleben. Krümel und Wurzel sind Freunde, allerbeste Freunde sogar. Eines Tages ist Krümel traurig und niedergeschlagen. Das fröhliche Gelb ist aus Krümels Leben gewichen, sogar die Schuhe sind nicht mehr gelb, sondern blau. Krümel hat ein Geheimnis, das auf der Seele lastet, über das aber hartnäckig geschwiegen wird. Nur Igel, der immer an Krümels Seite ist und niemals nur ein Wörtchen spricht, ist offenbar eingeweiht. Mit Fingerspitzengefühl haben zwei junge Schauspielerinnen das Thema zu einem kindgerechten Stück geformt. Ihr Spiel führt behutsam zu dem Thema, das erleben lässt, wie Krümel gezwungen wird, in eine Kiste zu steigen. Krümel will das nicht, hat Angst und traut sich doch nicht, Nein zu sagen. Erst als sich Krümel seinem allerbesten Freund Wurzel anvertraut und mit ihm regelrecht das Nein-Sagen trainiert, verliert die Bedrohung ihren Schrecken.

"Geheimsache Igel" ist ein Projekt von "Kiwanis", einer weltweiten Organisation ehrenamtlich Tätiger, die sich aktiv, unparteiisch und über Konfessionen hinweg für Kindeswohl und die Gemeinschaft einsetzen. Peter Lohnert aus Obermichelbach gehört zum Kiwanis-Club Nürnberg-Franken und ist ehrenamtlich tätig. Er hat der Grundschule Veitsbronn das Angebot gemacht, "Geheimsache Igel" aufzuführen, das seit 2010 überall in Deutschland gespielt wird und für das in Bayern Kultusminister Ludwig Spaenle die Schirmherrschaft übernommen hat.

"Wir haben gerne zugegriffen", erzählt Rektorin Karin Lämmermann-Meier,. Die Schulleiterin hält "Geheimsache Igel" für ein gutes, kostenloses Angebot, zu dem die Eltern zu einem Infoabend gebeten wurden: "Denn bei so heiklen Themen müssen die Eltern wissen, wie das Ganze verpackt und aufgeführt wird", sagt Lämmermann-Meier.

Das Stück setzt auf die "Bauchpolizei" bei Kindern, die lernen sollen, ein Gefühl für Gefahr zu entwickeln, und darauf, dass man seine Nöte, hier zum Beispiel dem Igel, jemand anvertrauen muss. Sonja Welter und Susanne Bloss, die Schauspielerinnen, lassen zum Schluss die Kinder in die Kiste gucken. Darin sind harmlose Utensilien. Das kleine Publikum kann beruhigt nach Hause gehen.

Keine Kommentare