Veitsbronn vergibt Umweltpreis doppelt

23.9.2015, 06:00 Uhr
Veitsbronn vergibt Umweltpreis doppelt

© Foto: Matthias Glaser

Seit rund zwei Jahren steht der neue Firmensitz der Flohreus GmbH – Hersteller von aufblasbaren Hochleistungsdichtungen für die weltweite Pkw- und Arzneimittelindustrie – am Wendekreis der Stockäckerstraße im Gewerbegebiet ‚Westlich der Seukendorfer Straße‘. „Bereits bei der Bauplanung haben wir viel Zeit und viele Überlegungen in ein energetisch sinnvolles und ökologisch nachhaltiges Konzept für unsere neue Zentrale samt der Produktion investiert“, berichtete Firmengründer und Geschäftsführer Frank Flohr bei der Preisübergabe.

Bürgermeister Marco Kistner, der mit dem Umweltbeauftragten Wolf-Dieter Hauck und weiteren Gemeinderatsmitgliedern zur Verleihung erschienen war, wartete mit der Aufzählung der ökologischen Vorzüge von Bauwerk und Produktion auf: Spezielle wärmegedämmte Wände und eine sparsame Fußbodenheizung, Luft-Wasser-Wärmepumpe, entkoppelter Warmwasserkreislauf mit niedriger Vorlauftemperatur, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, eine Stromtankstelle, zwei Elektroautos auf dem Hof – und mittlerweile ist sogar ein firmeneigenes Mini-Windrad in Betrieb. Vorausgesetzt natürlich es gibt genügend Wind. „Wir sind hier nun mal leider nicht am Meer“, dämpfte der Firmenchef die Erwartungen. Aber das energetische Gesamtkonzept sei nicht nur ökologisch nachhaltig, sondern rechne sich auch finanziell, bestätigte Flohr. „Dreckschleudern hatten wir früher genügend“, fand Kistner klare Worte zur Verleihung des Preises.

Nur wenig später wurde auch der zweite Kandidat mit dem Umweltpreis 2015 geehrt. Für seinen schon fast fünf Jahrzehnte währenden vorbildlichen Einsatz bei Landschafts- und Gewässerschutz, Abfallbeseitigung sowie dem Erhalt und der Erweiterung der Fischbestände bekam der Fischereiverein Veitsbronn den Öko-Preis.

1966 als „Fischereiverein Gerhardshofen und Umgebung“ mit Sitz Gerhardshofen gegründet, wurde der Verein anno 2010 umbenannt in „Fischereiverein Veitsbronn und Umgebung“ und dessen Sitz nach Veitsbronn verlegt, skizzierte Kistner die Historie der letzten 49 Anglerjahre.

Die heute knapp 170 Mitglieder — darunter auch eine Nachwuchsgruppe mit 25 Jugendfischern und zwei sehr engagierten ehrenamtlichen Betreuern — werfen ihre Angeln derzeit in sechs stehenden Gewässern mit zusammen 21 Hektar und zwei Fließgewässerabschnitten mit noch einmal rund fünf Kilometern Länge aus.

Von jeher seien Hege und Pflege der Gewässer und des Fischbestands ebenso wie die Förderung von Angelfischerei, Naturschutz und Landschaftspflege die Vereinsziele, begründete Kistner die Auszeichnung.

Besonders erwähnte er die Erweiterung von Schilfgürteln an der Regnitz bei Vach, im Rohrweiher bei Höchstadt und an der Zenn sowie die intensive Schulung der Jugendgruppe im Tier- und Umweltschutz. Auch der gezielte Besatz der Zenn mit Aalen, Bachforellen oder den in Deutschland bereits stark gefährdeten Aalrutten trage dazu bei, den Lebensraum der Gewässer so ursprünglich wie möglich zu nutzen. Und am alljährlichen Umweltschutztag reinigt die Vereinsjugend zudem regelmäßig die Gewässer und Ufer von Müll. Für diese „vielen besonderen Leistungen auf den Gebieten der Landschaftspflege, des Gewässerschutzes und der Abfallbeseitigung“ lobte der Bürgermeister Vereinsvorstand und Mitglieder ausdrücklich, als er Urkunde und Scheck an die Vorstände Gerhard Heinlein und Ralf Schorr überreichte.

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