Verjüngungskur für den Jazz

11.10.2010, 16:00 Uhr
Verjüngungskur für den Jazz

© Hans-Joachim Winckler

Am Samstag fand in der Musikschule im Südstadtpark das Wettbewerbskonzert mit zehn jungen Jazzcombos statt. Vibraxophonie, Jonathan Hofmeister Trio und 2+2 heißen die drei Sieger dieses Vorentscheids, die um den mit insgesamt 3000 Euro dotierten Jazzpreis antreten.

Der Wettstreit findet im Rahmen des Festivals „Fürther Jazz Variationen“ statt. „Gute Experimente mit teils ungewöhnlichen Besetzungen“ konnte Juror Silvan Koopmann, Professor an der Hochschule für Musik, feststellen. Die Teilnehmer würden auch zunehmend jünger.

Der Altersdurchschnitt der Bands darf nicht höher als 21 Jahre sein. Stilistische Einschränkungen gibt es nicht. Es sind auch Eigenkompositionen oder Übersetzungen zum Beispiel aus Rock und Pop ins Jazzidiom erlaubt. Ein Muss beim Jazz: Viel Raum für Improvisationen. Jede Band hat 20 Minuten Zeit, sich zu präsentieren. Zu den Regeln von „Jump’n Jazz“ gehört, dass es sich um Jazzbands in fester Besetzung handeln muss.

Das Herzogenauracher Quartett „Good Morning Charlie Brown“ hat das quasi auf den letzten Drücker noch hinbekommen. Die jungen Musiker haben ihre Band erst vor gut zwei Monaten extra für den Wettbewerb gegründet. Jubel und Pfiffe aus dem Publikum erntete das Trio „Jazzpol“ für seine professionelle Leistung. Auch diese drei jungen Musiker spielen erst seit kurzem zusammen.

Lässig und entspannt kam das „Brooklyn Bridge Quartet“ rüber, dessen Musik genau so klang, wie der Name es versprach. Mal hart und treibend, dann wieder gefühlvoll spielte das Jonathan Hofmeister Trio und glänzte mit seinen spannungsreichen Interpretationen. Mit Vibraphon und Altsaxofon hüllten Felix Prihoda und Julian Schunter als Duo „Vibraxophonie“ ihr Publikum in einen zauberhaften Klangteppich voller Poesie.

Verjüngungskur für den Jazz

© Hans-Joachim Winckler

Für die drei Siegerbands „Vibraxophonie“ (Julian Schunter und Felix Prihoda), „Jonathan Hofmeister Trio" (Jonathan Hofmeister, Oliver Horeth und Leonhard Heydecker) und „2+2“ (Dorian Gollis, Samuel Dick, Jakob Rossmann und Lorenz Rossmann) ist am 24. Oktober nochmal Lampenfieber angesagt. Dann entscheidet nicht nur eine Fachjury, sondern auch das Publikum.