Verkaufsoffener Sonntag: Der ganz große Ansturm blieb aus

5.10.2015, 12:30 Uhr
Verkaufsoffener Sonntag: Der ganz große Ansturm blieb aus

Zwei Erkennungsmerkmale tragen diejenigen, die zum Bummeln am verkaufsoffenen Sonntag in die Stadt gekommen sind, mit sich herum: einen Schirm und mindestens eine Einkaufstüte. Ein Hilpoltsteiner etwa, der seinen Namen ungern in der Zeitung lesen möchte, hält in einer Hand einen riesigen Karton von Dunkin‘ Donuts. Gemeinsam mit seiner Frau und den beiden Söhnen hat er sich extra in seine ehemalige Heimat Fürth aufgemacht, um die Neue Mitte zu begutachten. „Es müsste etwas mehr überdacht sein“, meint er angesichts des Regens. Die Architektur des Gebäudes, das nun Fiedler-Areal und Parkhotel ersetzt, findet er aber auf jeden Fall schöner und freundlicher als vorher. „Für die Innenstadt war das schon nötig“, sagt er. Ob ihn sein Weg deshalb häufiger zum Einkaufen nach Fürth führen wird? Wohl eher nicht. „In Nürnberg oder Erlangen ist die Auswahl dann doch größer.“

Davon, dass viele Kunden in die kürzlich eröffneten Läden entlang der Rudolf-Breitscheid-Straße geströmt sind, zeugen die vielen nassen Schirme, die in den Eingangsbereichen liegen und auf die Rückkehr ihrer Besitzer zu warten scheinen. Vor allem bei TK Maxx wollen viele Menschen ihre Neugier darauf stillen, welche Designer-Schnäppchen derzeit im Angebot sind. Die lange Schlange an den Kassen zeigt, dass es bei vielen nicht beim Schauen geblieben ist.

Entspannt geht es dagegen Hannelore Reimer an, die mit ihrer Tochter Jamie (11) aus dem einfachen Grund in die Stadt gekommen ist, weil die beiden traditionell am Sonntag irgendwo unterwegs sind. „Eigentlich brauchen wir nur eine Haarkur“, verrät Reimer. Der Neuen Mitte hat die Fürtherin bereits einen Besuch abgestattet — am verkaufsoffenen Sonntag möchte sie sich den Rummel dort ersparen. Auch Gisela Angele aus Fürth blieb gelassen. Sie war mit Freunden wegen einer Führung auf den Rathausturm gekommen und hatte anschließend im Weihnachtssortiment der Depot-Filiale, die als Nachzügler vergangene Woche in der Neuen Mitte eröffnet hat, gestöbert. Gekauft hat sie davon allerdings noch nichts.

Wem der Andrang in den Läden zu groß war, konnte sich ins Samocca flüchten. Das Café, das extra zum verkaufsoffenen Sonntag geöffnet hatte, war so gut besucht, dass zeitweise kein Platz zu bekommen war. Was am häufigsten geordert wurde? „Jede Menge Tee“, verrät Mitarbeiterin Ines Winter. „Der wärmt heute gut.“

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