Verkuschelte Wachstumsbranche

11.2.2016, 09:18 Uhr

Die Antwort auf die inzwischen auch überregional beachtete Kaninchenplage heißt „Kleinkalibergewehr“ — das kann zwar die Totenstille stören, stellt aber unmissverständlich klar, wer auf dem Gottesacker das Sagen hat. Waidmannsdank! Aber noch ist nichts entschieden, selbstverständlich halten wir Sie über den Waffengang im Unruhegebiet auf dem Laufenden, n-tv erwägt einen Liveticker, und Günter Wallraff plant undercover und vollverkleidet eine Enthüllungsdoku über verfolgte, unterbezahlte Wildkaninchen.

Im Fall von Atlas sähe sich das Fürther Ordnungsamt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gezwungen, die Bundeswehr zu rufen. Atlas ist ein „Deutscher Riese“, der nicht nur riesig, sondern wahnsinnig riesig ist. Und er wächst und wächst. Das in Schottland wohnende Kaninchen ist erst sieben Monate alt, aber schon jetzt so groß wie ein Terrier. Der schottische Tierschutzbund hat Atlas in Obhut genommen und sucht aktuell via Facebook nach einem liebevollen Zuhause für den Kuschelkoloss. Ein normaler Häschenstall, so der Verband, reiche nicht aus. Wer jedoch Atlas aufnehme, bekomme es mit einem „freundlichen Kaninchen“ zu tun, das „sehr neugierig ist und mit seinem schelmischen Verhalten jeden zum Lachen bringt“. Aber bitte nicht zum Totlachen.

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