Verlorene Pfunde als Spende aufgewogen

12.1.2011, 09:00 Uhr
Verlorene Pfunde als Spende aufgewogen

© Manlig

Luise Hartmann sagt ganz offen: „Ich musste einfach abnehmen, schon aus gesundheitlichen Gründen.“ Die 47-Jährige ist ihrem Ziel bei der Langenzenner Weight-Watchers-Gruppe schon ein bravouröses Stück näher gerückt: „Vierzig Pfund sind weg.“

Luise Hartmann beteiligte sich auch an der Spenden-Aktion für die „Langenzenner Tafel“. Als sie dann mit einer Kiste, in der zehn Kilo Mehl steckten, eine Treppe hochstieg, schoss ihr durch den Kopf: „Das ist unglaublich viel, wenn man diese Menge tatsächlich sieht und hebt, das konnte ich mir vorher gar nicht so richtig vorstellen“, sagt sie.

Luise Hartmann engagiert sich mittlerweile auch als Mitarbeiterin bei der Langenzenner Weight-Watchers-Gruppe, die sich jeden Donnerstag ab 18 Uhr im Feuerwehrhaus Burggrafenhof trifft. Geleitet werden die Abende von Sabine Kerzel. Die 49-Jährige ist Coach für Ernährung und Gewichtsmanagement bei den Weight Watchers und hat die Anregung, die verlorenen Pfunde in Lebensmittelspenden für die „Langenzenner Tafel“ aufzuwiegen, von Kollegen übernommen: „Natürlich hilft es, wenn man ganz genau sieht, was man schon abgenommen hat.“

In der Aktion sieht die Leiterin der Langenzenner Gruppe eine „richtige Win-Win-Situation“: „Die Spender der Lebensmittel werden motiviert, auf der anderen Seite lag uns aber natürlich daran, die Arbeit ,Der Tafel’ zu unterstützen. Das ist dann eine doppelte Freude.“

Wenn es am Nötigsten fehlt

Die „Tafel“ in Langenzenn hilft wie alle Einrichtungen dieser Art — bundesweit gibt es rund 860 Gratistheken — Menschen, die nur über wenig Geld verfügen und denen es allzu oft am Nötigsten fehlt. Eine Situation, die schnell eintreten kann, wenn zum Beispiel lediglich eine kleine Rente, Arbeitslosengeld oder Grundsicherung bezogen werden.

Den Grundstock der „Tafel“-Hilfe bilden vor allem qualitativ einwandfreie Lebensmittel, die im Müll landen würden, weil zum Beispiel das Verfallsdatum näher rückt. Solche Spenden, die von Firmen oder Supermärkten kommen, werden an sozial und wirtschaftlich Benachteiligte kostenlos verteilt.

Sabine Kerzel ist jetzt zu recht stolz auf ihre Gruppe, deren Treffen sie seit April 2009 leitet: „Wir hatten uns geeinigt, als Spende die Gesamtabnahme aller Teilnehmer innerhalb von acht Wochen ins Visier zu nehmen.“ Dabei heraus kamen rund hundert Kilo Lebensmittel in Form von Nudeln, Konserven, Säften, Kaffee oder Mehl. „Jeder hat selbst besorgt, was er beitragen wollte.“

Ingrid Manlig, Schatzmeisterin bei der „Langenzenner Tafel“, nahm die Sachen bei einem Weight-Watchers-Treffen in Burggrafenhof in Empfang. Sie machte klar, dass gerade die länger haltbaren Nahrungsmittel außerordentlich willkommen sind: „Wir freuen uns sehr über solche Spenden, die wir dann gerne an unsere Kunden weitergeben.“

Die „Langenzenner Tafel“ ist erreichbar jeden Dienstag von 15 bis 16 Uhr und samstags von 10 bis 15 Uhr in der Wohnung der Tafel, Nürnberger Straße 29, Langenzenn. Telefon: (09101) 1521 (Kirsten Landauer, Vorsitzende der „Tafel“)