"Verschollen in Stein": Kamera läuft!

18.7.2018, 06:00 Uhr

© Foto: Daebel

Voraussichtlich im November soll im Großhabersdorfer Kino die Preview gefeiert werden. "So richtig mit rotem Teppich und Blitzlichtgewitter", sagt Nicola Kemmer von der Stadt Stein, die das Projekt maßgeblich unterstützt. Weil es so etwas bislang noch nicht gegeben habe und es etwas ganz Besonderes sei, so Kemmer. Das Drehbuch zu dem Krimi basiert auf einer Geschichte, die ein Arbeitskreis an der Mittelschule Stein anlässlich des Stadtjubiläums im vergangenen Jahr geschrieben hat.

"Eine große Ehre"

Dass das Buch jetzt verfilmt wird, kann Heidi Seegets kaum fassen. Für die Leiterin der Mittelschule und des Autorenteams ist das ein großes Glück und "total super". Und überhaupt "eine große Ehre".

Werner Hoh ist es zu verdanken, dass es so weit gekommen ist. Der Filmemacher und Produzent bekam zufällig "Verschollen in Stein" in die Hände und befand: Das ist der optimale Stoff, um mit Jugendlichen einen Film daraus zu machen. Denn einmal im Jahr stemmt Hoh ein solches Projekt ehrenamtlich, weil er, wie er sagt, "junge Menschen fürs Filmen begeistern möchte".

Viele hätten zwar mit modernen Handys die besten Werkzeuge zum Drehen in Händen, würden aber an der Umsetzung scheitern und dann schnell die Lust am Filmen verlieren. Hier will er professionell eingreifen und sein Wissen weitergeben.

Im Mittelpunkt von "Verschollen in Stein" steht Klausi, gespielt von dem 15-jährigen Lars Müller. Klausi lässt sich mit den falschen Freunden ein, wird beim Abschreiben erwischt und schließlich entführt.

Für Lars Müller ist es das erste Mal, dass er vor einer Kamera steht. Um sich so gut wie möglich auf seine Rolle vorzubereiten, hat er das Drehbuch intensiv studiert. Und vorm Spiegel hat er geübt, wie er Mimik und Gestik am besten einsetzen kann. Am ersten Drehtag schließlich war er "unglaublich gespannt" auf das, was ihn wohl erwarten würde.

Ähnlich erging es Isabell Jenewein. Die Zehnjährige spielt Klausis Schwester Lucie. Zwar hat sie in der Schule schon mal Theater gespielt, die Abläufe am Filmset haben sie dann aber doch immer wieder überrascht. "Ich habe gedacht, wir drehen die Szenen vom Ablauf her so, wie man sie später im Film sieht. Aber wir sind mit einer Szene gestartet, die im Film erst in der Mitte gezeigt wird", berichtet Isabell und lacht.

Für Regisseur Nikolaus Struck sind die insgesamt zehn Drehtage eine echte Herausforderung. Er muss das Schauspielerteam aus jungen Talenten des Gymnasiums und der Mittelschule sowie erfahrenen alten Hasen unter einen Hut bringen. "Das ist eine große Sache, die wir da machen", betont er. Schließlich sei das Ziel ein richtiger Spielfilm, nicht nur ein Kurzfilm.

Weil man dafür immer mehr als nur eine Kamera braucht, sind die Experten vom Steiner Foto-, Film- und Videoclub mit von der Partie. Ronald Apelt ist dabei und Norbert Ott. Der hat seine Drohne mitgebracht und filmt das Geschehen aus der Vogelperspektive. "So kommt noch mal eine andere Dynamik rein", sagt er.

Kreativität zählt

Für Ott und Apelt ist das Mitwirken an dem Krimi eine Ehrensache. Dabei geht es ihnen gar nicht so sehr um das eigentliche Filmen, als vielmehr um den kreativen Prozess. Wie erzählt man die Geschichte? Welche Stilmittel können wie eingesetzt werden, und wie sieht das Ganze später auf der Leinwand aus? Diese Fragen treiben die beiden Hobbyfilmer um und an.

Der enorme Aufwand schreckt sie nicht. Sie kennen den Spruch: "Für eine Minute Film muss man etwa eine Stunde drehen." So trotzen sie an diesem Tag weiterhin den heißen Temperaturen und sind mit vollem Einsatz dabei. So wie der Rest der Crew.

Zwar wird das Projekt "Verschollen in Stein" von Ehrenamtlichen getragen, Kosten fallen trotzdem an. Damit die Crew diese decken kann, wird um Spenden gebeten. Wer mindestens 50 Euro gibt, wird zur Preview ins Kino nach Großhabersdorf eingeladen. Die VR-Bank Nürnberg hat eine Spendenplattform eingerichtet: https://vr-bank-nuernberg.viele-schaffen-mehr.de/verschollen-in-stein

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