Visite in der Schwarzbildklinik

19.5.2015, 09:35 Uhr

 Liebe Fernsehzuschauer, dies war eine straffe Inhaltsangabe der neuen Folge von „In aller Freundschaft“. Diese kniehammerharte Ärzteserie, 1998 ins Leben gerufen von den Narkosespezialisten des Mitteldeutschen Rundfunks, macht einen stets dienstags fix und fertig. Hypochonder verspüren bereits kurz nach der Titelmelodie ein leichtes Jucken im Plexus coeliacus, und spätestens zum Abspann fragt sich die halbe Nation: Hab’ ich das auch?

Besonders viel Spaß macht so ein Blut- und Eiter-Epos, wenn man selber Patient ist und dienstagsabends Langeweile hat. Aber Obacht, überlegen Sie nach Ihrem Unfall in aller Ruhe erst mal, wo Ihr Schädelbasisbruch überhaupt geflickt werden soll. Die Cafeteria des Fürther Klinikums etwa hat keinen Fernseher, sondern empfiehlt, „bei schönem Wetter frische Luft auf unserer Terrasse“ zu genießen. Ein Wahnsinn. Auch in Augsburg haben kranke Serienjunkies nun ein Problem. Aus der Klinikum-Cafeteria der Fuggerstadt hat ein komplett abgebrühtes Paar vor vollen Reihen seelenruhig den 1000-Euro-Fernseher abmontiert und mitgenommen. Kein Besucher schöpfte Verdacht. Unsere Ferndiagnose: Aufmerksamkeitsdefizit. Oder irgendwas mit MDR.

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