Volksbegehren knackt in Fürth die Zehn-Prozent-Marke

8.2.2019, 22:50 Uhr
Volksbegehren knackt in Fürth die Zehn-Prozent-Marke

© Foto: dpa

Bayernweit muss sich mindestens ein Zehntel der Wahlberechtigten in Listen eintragen, damit das Volksbegehren "Rettet die Bienen" ein Erfolg wird. In Fürth wären das 8677 Unterschriften. Diese Zahl wurde nach Rathausangaben am Freitagvormittag überschritten.

Auf ganz Bayern bezogen, ist das Ziel allerdings noch nicht erreicht. Die Unterstützer des Volksbegehrens, das unter anderem mehr Schutz für Insekten und mehr ökologische Landwirtschaft fordert, rufen deshalb weiterhin die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich bis zum Ende der Frist am 13. Februar einzutragen. In Fürth ist das auch an diesem Wochenende möglich.

Darauf will das Fürther Aktionsbündnis mit einer Demonstration hinweisen, ihr Titel: "Fünf vor 12 für die Artenvielfalt". Die Teilnehmer versammeln sich am Samstag um 11.40 Uhr auf der Freiheit vor dem Modehaus Wöhrl und laufen von dort durch die Fußgängerzone in Richtung Rathaus. Eingeplant ist ein Zwischenstopp am eigenen Infostand am Kohlenmarkt. Außerdem trifft man auf dem Weg die "Biene Maja" des Vereins Bluepingu. Die Demo endet um 13 Uhr vor dem Rathaus.

Dem Fürther Aktionsbündnis haben sich beispielsweise der Bund Naturschutz, der Landesbund für Vogelschutz und der Eine-Welt-Laden angeschlossen, ebenso Vertreter von SPD, Grünen und ÖDP. Ein Anliegen ist ihnen diese Botschaft: "Die Demonstration", das lässt das Bündnis in einer Pressemitteilung wissen, "richtet sich nicht gegen die Bauern, sondern bewirbt das Volksbegehren."

Viele Landwirte lehnen das Volksbegehren ab. Peter Köninger, Obmann des Bauernverbands in Stadt und Landkreis Fürth, hatte vor zwei Wochen in den FN beklagt: Anstatt das bäuerliche Engagement im Naturschutz anzuerkennen, werde den Landwirten "zu 90 Prozent die Schuld an einer Entwicklung, dem Insektensterben, zugeschoben". Schon heute kämpfen seine Kollegen und er mit einer Flut an Vorschriften, die kleine und mittlere Betriebe dazu brächten, aufzugeben. Ein erfolgreiches Volksbegehren, fürchtet er, werde diese Belastung noch erhöhen.

In Fürth bietet die Stadtverwaltung allen, die sich fürs Volksbegehren eintragen wollen, am Wochenende Sonderöffnungszeiten. Am heutigen Samstag ist die Unterschrift von 10 bis 14 Uhr im Bürgeramt im Rathaus, Königstraße 86, möglich und von 10 bis 12 Uhr im Bürgeramt Süd, Schwabacher Straße 170. Am Sonntag hat das Bürgeramt im Rathaus von 10 bis 12 Uhr geöffnet, das Bürgeramt Süd hingegen nicht.

 

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