Volksbegehren: Stadt reagiert auf Andrang

5.2.2019, 11:00 Uhr
Volksbegehren: Stadt reagiert auf Andrang

© Foto: Horst Linke

Um viertel vor zwölf sollte am Freitag abrupt Schluss sein: Ein Mitarbeiter des Bürgeramts bat die Anstehenden – ein Augenzeuge spricht von rund 60 Personen – nun zu gehen, weil das Amt bald schließe. Einer der Betroffenen wollte das so nicht hinnehmen und rief kurzerhand bei der Stadt an. Daraufhin kam die Anordnung, dass alle Wartenden noch ihre Unterschrift abgeben dürfen.

Ordnungsreferent Mathias Kreitinger bedauert den Vorfall, der einem "Versehen in der Kommunikation" geschuldet gewesen sei. Man habe dies zum Anlass genommen, sich auf eine einheitliche Maßgabe zu verständigen. Ab sofort gilt: Wer bis zum Zeitpunkt der eigentlichen Schließung im Amt eintrifft, kommt auf jeden Fall noch an die Reihe — egal, wie lange das dauert.

Angesichts des großen Andrangs hat man außerdem entschieden: Fürther können sich in den Bürgerämtern Mitte und Süd mittags durchgehend eintragen; die Pause zwischen 12 und 13 Uhr entfällt. Beliebig ausweiten darf die Stadt die Öffnungszeiten und Eintragungsstellen jedoch nicht. Denn: Sie sind einst für sämtliche Volksbegehren festgelegt worden — egal, wie populär diese letztendlich sind.

Parameter verändert

Im Fall des Volksbegehrens Artenschutz allerdings hat das Rathaus schon etwas nachgebessert. Das dürfe man auch, so Kreitinger, weil die Kommune zwischenzeitlich etwa gewachsen ist und mehr Einwohner hat. Da sich solche Parameter seit dem letzten großen Volksbegehren — jenes zum besseren Schutz von Nichtrauchern im Jahr 2009 — verändert haben, gibt es nun einen weiteren Schalter für die Stimmabgabe. Zwei sind es im Bürgeramt Süd, drei im Rathaus, wo im Zeitraum der Abstimmung auch keine Termine für Passanträge angenommen werden. Das Bürgeramt in Stadeln hat ebenfalls geöffnet, die Einschreibung läuft dort neben dem eigentlich Betrieb. Zudem wurde die Öffnungszeit des Bürgeramts Mitte für den kommenden Samstag ausgeweitet: Statt von 10 bis 12 kann sich man dort jetzt bis 14 Uhr eintragen.

Doch auch wenn die Stadt mit diesen Mitteln versucht, den Andrang zu entzerren, bittet Kreitinger die Fürther bei der Stimmabgabe um ein wenig Geduld. Weil man das Volksbegehren mit dem sowieso schon knapp bemessenen Personal der Bürgerämter bestreiten müsse, könne es durchaus zu kurzen Wartezeiten kommen.

Dass die Mitarbeiter den großen Ansturm der ersten beiden Tage gut bewältigt haben, spreche aber für die nötige Leistungsfähigkeit, so Kreitinger. Bis gestern um 12 Uhr hatten schon fast 2000 Bürger ihre Stimme abgegeben.

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