Von der Sonne direkt in den Autotank

17.3.2012, 16:00 Uhr
Von der Sonne direkt in den Autotank

© Glaser

„Da wir den Strom auf dem Dach ja selbst erzeugen, ist das ‚Auftanken‘ von Elektroautos bei uns absolut kostenlos“, betonte Benno Stecher, Geschäftsleiter des Autohauses, anlässlich der OB-Visite. Nachdem es im Landkreis bisher nur wenige Elektrotankstellen gebe, das Autohaus aber schon seit Frühjahr 2012 den neuen Elektro-Hybriden Opel Ampera anbiete, sei die Stromtankstelle ein wichtiger Kundenservice und zugleich ein sinnvoller Schritt zur Verbreitung alternativer Energien.

Auf einer Gesamtfläche von 1500 Quadratmetern Photovoltaik werden bei Thomas nun jährlich bis zu 100000 Kilowattstunden Solarstrom produziert, was über 6000 Komplettaufladungen für den Opel Ampera entspricht: „Bei einer durchschnittlichen Reichweite von 500 Kilometern pro ‚Tankfüllung‘ wären das drei Millionen Kilometer im Jahr“, rechnete Projektleiter Markus Buortesch vom Solarstromspezialisten Storm aus Nürnberg, der den Bau der Anlage betreut hatte, vor.

Sehr zufrieden mit der Solarstrom-Initiative des Autohauses zeigte sich auch der OB. Seit der Energiewende in Deutschland vor einem Jahr seien vor allem auf gewerblichen Gebäuden in der Kleeblattstadt viele neue Anlagen entstanden, wodurch Fürth das selbst gesteckte Ziel für die Solarbundesliga von einem Megawatt Zuwachs in 2011 weit übertroffen habe: „Letztes Jahr hatten wir drei Megawatt Zuwachs.“ Sorgen allerdings bereitet Jung die aktuelle Bundespolitik zur Frage der Einspeisevergütung für Solarstrom, die derzeit deutlich gekürzt werden soll. „Hier kann ich nur einen Appell aus der Provinz an die ‚große Politik‘ richten, alles ganz genau abzuwägen und wirtschaftlich sinnvoll zu entscheiden.“

Während nämlich, wie auch Fürths Solarbeauftragter Johann Gerdenitsch bestätigte, im November und Dezember ein „geradezu sprunghafter Anstieg“ bei Photovoltaik geherrscht habe, um noch in den Genuss der alten, höheren Einspeisevergütung zu kommen, entstünden inzwischen merklich weniger neue Anlagen im Einzugsgebiet.

Dass Photovoltaik-Spezialist Storm auch in momentan mageren Zeiten trotzdem ausreichend Aufträge bekomme, erklärte Projektleiter Buortesch, liege einerseits an einer etwas günstigeren Installationsvariante, andererseits an einem neuen Finanzierungsmodell, bei dem sich Auftraggeber und Anlagenbauer das Risiko teilen, falls sich die Einspeisevergütung weiter negativ entwickelt. Für Autohaus-Thomas-Geschäftsführer Benno Stecher soll sich die rund 250000 Euro teure Solaranlage auf dem Firmendach, die bereits vor dem Stichtag am 31.12.2011 am Netz war und so noch die günstigeren Tarife erhält, binnen zehn Jahren amortisiert haben.

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