Wahlkampf mit Weißwurst

16.8.2018, 15:55 Uhr
Wahlkampf mit Weißwurst

© Heinz Wraneschitz

Horst Arnold (SPD), Markus Ganserer (Grüne), Petra Guttenberger (CSU), Hans Herold (CSU), Gabi Schmidt (Freie Wähler) und Harry Scheuenstuhl (SPD) waren der Einladung gefolgt.

Peter Köninger, Ortsobmann des BBV im Landkreis Fürth, machte zunächst seinem Ärger und dem vieler Berufskollegen Luft, als er überspitzt meinte: "Wir Bauern werden eigentlich jetzt für alles verantwortlich gemacht, von Nitrat im Trinkwasser bis zum Klimawandel und dem aktuellen Wetter." Köninger wollte daher zuvorderst wissen, welches Verhältnis jede bzw. jeder Abgeordnete zur Landwirtschaft hat.

Gabi Schmidt (FW) sprach sich für den eigentümergeführten Landwirtschaftsbetrieb aus. "Der muss wieder einen anderen Stellenwert haben", egal ob Bio- oder konventioneller Bauer. Nach ihr wollte auch Petra Guttenberger (CSU) "den Bauern nicht vorschreiben, wie sie ihren Betrieb zu führen haben". Harry Scheuenstuhl wies den Vorwurf zurück, vor allem die SPD beschuldige die Bauern, zu viel zu düngen: "Bayerns Landwirtschaftsministerium sagt, die Bauern sind schuld." Markus Ganserer (Grüne) bat um Entschuldigung für seine Bundes-Parteivorsitzende: Nicht die Bauern seien an der Klimaveränderung schuld. "Sie können aber nicht so weitermachen wie bisher", appellierte er an die Gastgeber. Für Horst Arnold (SPD) muss die Verteilung der EU- und Landesförderung neu geregelt werden: Es sei falsch, dass der in der Landwirtschaft engagierte Optiker Fielmann genauso viel bekomme wie echte Bauern. Und Hans Herold (CSU) hob hervor, dass die Fördermittel in Bayern deutlich höher ausfallen als in anderen Bundesländern – "auch in Krisenzeiten".

Die anwesenden Bauern hatten gleich eine Fülle an Klagen von der Gülleverordnung bis zum Kulturlandschaftsprogramm Kulap und anderen Auswüchsen. Beispiel: Dass beim Abriss eines Silos das Material zu Sondermüll erklärt wird, ärgert sie. Weiter ging es mit Ferkelkastration, Düngevorschriften oder Denkmalschutz. Die Diskussion glich bald einer Landtagsdebatte, ließ aber viele Fragen offen. BBV-Obmann Köninger kündigte deshalb an, mit allen weiter im Gespräch zu bleiben.

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