Waldtag in Langenzenn: Holz mag es sonnig

30.11.2014, 13:00 Uhr
Waldtag in Langenzenn: Holz mag es sonnig

© Foto: Fritz Arnold

Zunächst ging FBG-Geschäftsführer Thomas Härpfer auf die Preisentwicklung ein. Die sinkenden Heizölpreise hätten auch auf den Holzmarkt Auswirkungen, erläuterte er. Insbesondere für Brennholz und das sogenannte Restholz aus den Sägewerken sei weniger zu erzielen. Beim Stammholz hätten sich die Preise hingegen nach einem Rückgang im Sommer um vier Euro inzwischen fast wieder auf das Vorjahresniveau erholt.

Wie Holz am besten sortiert und bereitgestellt werden sollte, um es gut verkaufen zu können, erläuterte an der ersten Station FBG-Förster Alexander Rößler. Er zeigte, wie aus krummen Stämmen mit Hilfe von kürzeren Fixlängen zum Teil auch gerade Stücke gewonnen werden.

Auch was bei neuen Kulturen zu beachten ist, wurde besprochen. Da die Holzpreise heute vom Weltmarkt abhängen und niemand in der Lage ist, Prognosen auf Jahre hinaus zu machen, bleibe dem Waldbesitzer keine andere Wahl, als die Baumarten zu wählen, die angesichts des Standortes, des Bodens und des Klimas am besten passen. Mit Mischbeständen sei man auf der sicheren Seite und könne beim Einschlag bevorzugt jeweils die Baumart entnehmen, die gerade gut bezahlt wird.

Förster Raymund Filmer erläuterte an Beispielen längs eines Forstweges, welche Vorteile ein Mischwald gegenüber einer reinen Fichtenanpflanzung nach einem flächigen Kahlschlag hat.

An einer weiteren Station ging es um die Pflanzung junger Waldbäumchen. Förster Klaus John empfahl, beim Bezug von Waldpflanzen sich nicht zu scheuen, jedes Pflanzenpäckchen zur Kontrolle aufzumachen. Wenn mehr als fünf Prozent Bäumchen Missbildungen aufweisen, ob als Zwiesel – ein durch Seitentriebe geteilter Stamm – oder ungünstig geformte Wurzeln, dann könne eine Rücknahme zum Thema werden. Bei der Pflanzung selbst sei Sorgfalt ohne Zeitdruck angezeigt, damit die Wurzeln nicht eingequetscht werden, was sich im Wuchs negativ auswirke.

Im Zentrum des Waldpraxistages stand dann einer der zwei von der Forstbetriebsgemeinschaft neu angeschafften Sägespalter. Sie sind bei den stellvertretenden Vorsitzenden Roland Kasper in Veitsbronn und Hans Binder in Hürbel bei Lehrberg stationiert und können von den Mitgliedern ausgeliehen werden. In einem Arbeitsgang können mit ihnen lange Hölzer auf die gewünschte Länge kleingesägt und ofenfertig gespalten werden. Die neuen Geräte sind anstelle der empfindlichen Motorsägenschwertern mit Widia-Kreissägenblättern ausgestattet.

Härpfer gab einige Tipps zur Aufbereitung von Brennholz. Nach dem Einschlag sollte es möglich frisch gespalten, dann an sonnigen Stellen aufgeschichtet werden, damit es schon bis zum nächsten Herbst bis auf 20 Grad Wassergehalt austrocknet und kann verheizt werden kann.

Ansonsten sollte es vor dem Winter abdeckt werden, denn wenn es wieder Feuchtigkeit aufnimmt, die sich im nächsten Sommer erneut reduziert, verliert das Holz an Brennkraft. Wegen des Energieverlustes rät Härpfer auch davon ab, sich Brennholzvorräte für 15 bis 20 Jahre anzulegen.

Der FBG-Experte betonte, dass Buchenholz im Vergleich zu Kiefer oft einen Tick zu teuer gehandelt werde. Nach dem Heizwert wäre nur ein Aufschlag von 25 Prozent angemessen.

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