"Wallensteins Lager": Projekt kommt voran

8.7.2018, 16:00 Uhr

© Hans-Joachim Winckler

Jetzt geht es ans Eingemachte, im Klartext: Jetzt geht es ums Geld für den "Erlebnisweg" (hier lesen Sie mehr über das Konzept). Die Stadträte in Zirndorf, Oberasbach und Stein werden sich in ihren nächsten Sitzungen mit Wallenstein beschäftigen und dann auch entscheiden, ob sie das Vorhaben weiter verfolgen und wie viel sie sich den Spaß kosten lassen wollen.

Zum Glück gibt es Leader. Aus dem europäischen Fördertopf sind bisher 125 000 Euro für den Wallenstein-Erlebnisweg zugesagt — und das ist nicht das Ende der Fahnenstange. Landrat Matthias Dießl, in Personalunion Vorsitzender des Leader-Vereins Landkreis Fürth, schwärmte nicht nur von "einem Leuchtturmprojekt." Er war auch in die Paul-Metz-Halle gekommen, um den Stadträten, einen höheren Zuschuss in Aussicht zu stellen. Einen Scheck, wie Zirndorfs Bürgermeister Thomas Zwingel ein wenig scherzhaft formuliert hatte, habe er nicht dabei, sagte Dießl. Schließlich braucht es noch einen formalen Antrag. Aber der Landrat ließ durchblicken, dass man bis zu 200 000 Euro fördern könne. Das wären 50 Prozent der Gesamtsumme, das heißt die drei Städte müssten die gleiche Summe draufpacken.

Entscheiden darüber muss der Leader-Steuerungskreis – wohl eine reine Formalie, diesen Schluss lassen jedenfalls Dießls Äußerungen zu. Ob ein Vorschlag zu einem Leader-Projekt wird, darüber entscheidet die Bewertung in einem Punktesystem: 33 Zähler gibt es dabei maximal, Wallenstein heimste seinerzeit 27 Zähler ein, so viel wie kein anderes. "Wir wollen gerne stärker unterstützen", sagte Dießl und so für "zusätzlichen Rückenwind" sorgen.

Doch noch ist eine Schlacht zu schlagen. Der Steuerungskreis tagt zum nächsten Mal bereits am 25. Juli, danach erst wieder im Oktober. Im Herbst könnten die Fördermittel für dieses Jahr aber schon ausgeschöpft sein – Wallenstein müsste in die Warteschleife. Weil aber nicht jeder der drei Stadträte sich vor dieser Juli-Sitzung mit dem Thema beschäftigen kann, wünschte sich Dießl dafür ein "Signal". Das folgte prompt: Stadtübergreifend hoben alle Anwesenden die Hand. "Für ein Stimmungsbild, das ist kein Beschluss", stellte Steins Bürgermeister Kurt Krömer klar.

Vom Konzept des Büros zeigten sich die Kommunalpolitiker durchaus angetan. Deutlich wurde bei den Wortmeldungen aber auch, welchen Aspekt sie noch gerne stärker in den Vordergrund gerückt sehen würden. "Ein Mahnmal für den Frieden", wünschte sich die Steiner Stadträtin Agnes Meier (FDP). Unterstützung fand der Gedanke auch bei ihrer Zirndorfer Kollegin Cornelia Thomas (Grüne).

Klaus Heckel (CSU) aus Stein wollte wissen, wie die Wege gestaltet werden – mit Pflaster oder Asphaltbelag – und ob die Flächen dafür schon erworben sind. Allerdings ist noch unklar, wie die Routen überhaupt verlaufen werden, das soll ein spezielles Büro untersuchen. Ein großer Knackpunkt dabei: Der Hainberg, auf man sich bewegt, ist Naturschutzgebiet. Das setzt strenge Grenzen, auch bei den angestrebten Baumpflanzungen. Erklärungen sollen, leicht verständlich, möglichst in "einfacher Sprache" abgefasst sein. Den Weg durch eigene Interaktionen erleben, das sei für Kinder und Jugendliche wichtig.

Oberasbachs Bürgermeisterin Birgit Huber will unbedingt die Wünsche der beiden Bürger-Workshops berücksichtigen. Wobei Zirndorfs Bürgermeister mahnte, sich an die historischen Fakten zu halten. Man dürfe, so Thomas Zwingel, "auf keinen Fall Geschichtsklitterung betreiben".

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