Wanderwege: Auf neuen Pfaden durchs Fürther Grün

27.5.2016, 21:00 Uhr
Wanderwege: Auf neuen Pfaden durchs Fürther Grün

© Foto: Dittmar

Was der Wegreferent des Fränkischen Albvereins, Andreas Schettler, mit fünf Helfern in den vergangenen Monaten geleistet hat, kommt im Fürther Wanderkosmos einer kleinen Revolution gleich: Über 90 Kilometer alte Wege – vorwiegend im Stadtwald – wurden im Auftrag der Stadt eliminiert, weil inzwischen neue Routen auf ihren Trassen verliefen oder weil sie im neuen Gesamtkonzept keinen Sinn mehr machten. 75 Kilometer neue Pfade kamen hinzu.

Neu erschlossen wurden insbesondere die für Fürth prägnanten Wasserachsen entlang von Pegnitz, Rednitz, Regnitz und Farrnbach und das Knoblauchsland. Wichtig bei der Neukonzeption waren Schettler die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, das Schaffen von Rundwegen, die bei Bedarf auch abgekürzt werden können, und die Vernetzung. Damit wollte er der stärker zerklüfteten Freizeit im modernen Berufsleben Rechnung tragen, aber auch dem Klimaschutz durch die Möglichkeit zum Verzicht auf die Anfahrt mit dem Privatauto.

Für den Landkreis hat das Team vom Fränkischen Albverein 14 drei bis fast 40 Kilometer lange Touren neu konzipiert. Schon im vergangenen Oktober wurden sie in Form eines neuen Wanderführers auf der Consumenta vorgestellt. Im März hat die Kreisbehörde damit begonnen, an markanten Wegstellen und Haltepunkten des Nahverkehrs rund 70 Informationstafeln für Wanderer aufzuhängen – 16 davon mit Übersichtskarten.

Hinzu kommen neue Markierungen am Wegrand, für die Schettler und seine Helfer zuständig sind. „Weil auch alte Zeichen entfernt werden müssen, benötigen wir für einen Kilometer Wegstrecke rund zwei Stunden Zeit“, erläutert der Wegreferent. 319 Kilometer misst das städtische Wanderwegenetz, 780 Kilometer gar das des Landkreises. Im Fürther Umweltausschuss wurde darauf hingewirkt, dass keine Vogelschutzgebiete in den Flusstälern tangiert werden.

Möglichst naturnah

Wie Schettler auf Anfrage der FN erläutert, hat er bei der Neukonzeption des Wegenetzes bewusst auf die Anlage neue Pfade verzichtet. Vielmehr nutzte er ausschließlich bereits begangene Wege. Möglichst abwechslungsreich und naturnah sollen sie sein, um Wanderern attraktiv zu erscheinen. Darüber hinaus so gut vernetzt, dass man problemlos individuelle Touren zusammenstellen kann.

Zu den neuen Errungenschaften gehören zwei Rundwanderwege im Stadtwald. Der kürzere rückt das Terrain zwischen Wildschweingehege und Alter Veste ins Blickfeld, der längere führt bis zum Burgfarrnbacher Felsenkeller hinaus. Fünf Hinweistafeln erläutern das Angebot. Auch eine neue Freizeitkarte hat die Stadt erstellen lassen. Zu Schettlers Lieblingsrouten gehören der Kleeblattweg und der mit roten Schildern markierte Marmarisweg. Beide führen die ganze Bandbreite der Besonderheiten von Fürths grüner Lunge vor Augen.

Wanderpfade sind in den Augen des Wegreferenten konservativer Natur. Sie existieren oft Jahrhunderte. Unter dem Eindruck der Zivilisation müssen sie gleichwohl immer wieder modifiziert werden. „Alle drei Jahre überarbeiten wir im Fränkischen Albverein die Wegführung“, sagt Schettler. Es ist eine Arbeit, die niemals endet.

Auch nach der Runderneuerung sieht der Wegreferent noch vielerorts Verbesserungsbedarf in Stadt und Land. So gebe es etwa im Raum Großhabersdorf noch Lücken im Netz. Das Hauptübel sind für Schettler „schöne Landschaften mit schlechten Strukturen“.

Erhältlich ist die neue Wanderkarte des Landkreises kostenlos im Landratsamt und bei den einzelnen Gemeinden. Die neue Fürther Freizeitkarte mit den Wanderwegen im Fürther und Zirndorfer Stadtwald gibt es für 3,90 Euro im Buchhandel, in der Touristinfo am Bahnhofplatz und ab nächster Woche auch in der Bürgerinformation im Rathaus.

Keine Kommentare