Was am Lebensende übrigbleibt

9.5.2012, 13:00 Uhr
Was am Lebensende übrigbleibt

© Thomas Scherer

Liebe und Tod, sagt Gisela Metz, das sei quasi die Quintessenz ihrer bisherigen Lebenserfahrung. Der Tod nahestehender Menschen, die Trennung vom Lebenspartner — über viele Jahre und in Prozessen sei das Thema in ihr gewachsen. Und was am Ende übrigbleibe, seien Liebe und Tod.

Dass Tiere in ihren Werken, sowohl in Zeichnungen als auch Skulpturen, eine wichtige Rolle spielen, kommt nicht von ungefähr. „In meinem Leben waren sie schon immer wichtig“, sagt die 1955 im Saarland geborene Künstlerin, die mehrfach auch im Kunsthaus Nürnberg ausstellte. Nashörner, Möpse, Paviane, Löwinnen — in ihren Zeichnungen kommen sie düster, dunkel, bedrohlich daher. Oft stehen ihnen Menschen gegenüber, zum Teil wird mit sexueller Erregung gespielt. Jederzeit könnte die Stimmung kippen, das Spiel in Gewalt umschlagen. Ein unheimliches Spiel. Und ein gefährliches. So wie es die Liebe eben sein kann.

Im Gegensatz zu Gisela Metz hat Kai Klahre sich dem Thema Liebe und Tod vorher nicht bewusst ausgesetzt. Seine Zeichnungen zeigen Gestalten in merkwürdigen Haltungen. Sie scheinen zu schwanken, das Gleichgewicht zu suchen. In Anspielung auf die germanische Mythologie zielt der 31jährige Hallenser, der 2008 Meisterschüler bei Thomas Hartmann an der Nürnberger Akademie wurde, auf das zunehmende Bedürfnis der Menschen, zu erfahren, wo sie herkommen. Seine Werke ziehen in den Bann ohne dass sich genau sagen ließe, warum. Klahre wirft den Spot auf den mikroskopischen Blick, fordert den Betrachter auf, Mut zum genauen Hinschauen zu haben, den eigenen Weg zu gehen und Haltung zu gewinnen.

„Liebe und Tod“: Galerie Destillarta Buchschwabacher Mühle, Mühlbachweg 12, Roßtal. Samstags und sonntags 10-17 Uhr sowie nach Vereinbarung unter Tel. (09127) 57314. Bis 3. Juni.

 

Keine Kommentare