Was die Fürther niemals sagen würden

13.8.2014, 22:12 Uhr

Ein Taschenbuch heißt Taschenbuch, weil es in Taschen, aber auch in Täschlein passen soll. Wahrscheinlich deshalb haben die Herausgeber einer Taschenbuch-Neuerscheinung Fürth vergessen. Wäre Fürth in dem Buch „Things Großstädter Don’t Say — Was Großstädter niemals sagen würden“ vertreten, es wäre wohl ein opulenter Band herausgekommen.

Das Werkchen versammelt Sprüche von Einwohnern deutscher Metropolen — und zwar Sprüche, die sie in ihrer eigenen Stadt auf gar keinen Fall oder nur unter Androhung von Geißelhieben mit der Haselnussgerte sagen würden. Beispiele: Niemals fiele einem Hamburger der Satz „Die Elbphilharmonie ist jeden Cent wert“ aus dem Mund. Kein Berliner sagt „Entschuldigung, wissen Sie, wo die Mauer steht?“, kein Münchner „Hartz IV, und der Tag gehört dir“.

Nun, Sie ahnen eh, worauf wir hinauswollen, oder? Dass Fürther Sprücheklopfer nicht ins Großstädter-Buch gepasst haben, müsste uns eigentlich den Satz entlocken: „Wir sind auch wer“. Und das wäre vielleicht schon der erste fürs Buch.

Doch bis auf weiteres schicken wir jetzt drei Fürther Niemals-Sprüche ins Feld, mit denen wir den Heyne-Verlag zu einer sofortigen Neuauflage nötigen wollen. Erstens: „Biermarke? Völlig egal.“ Zweitens: „Das City-Kino fehlt mir so.“ Drittens: „Echt guter Mann, dieser Ismaël.“ Es ist schön, ein Großstädter zu sein.

 

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