Was kreucht und fleucht denn da im Reichenbach?

26.9.2018, 16:00 Uhr
Was kreucht und fleucht denn da im Reichenbach?

© Annika Fröhlich

„Jetzt machen wir mal ganz sanfte Wellen“, ruft Nicole Hofmann, Mitarbeiterin der Lias-Grube. Sie hält den heutigen Workshop. Zur Einstimmung stehen die Kinder auf dem Spielplatz und halten alle gemeinsam das Schwungtuch fest. Dann bewegen sie es, zuerst sanft, dann immer stärker. „Das erinnert jetzt eher an einen Sturm“, lacht Hoffmann lachend.


Vormittags hat es ein Programm zum Thema „Solarwerkstatt“ gegeben, nach dem Mittagessen geht es weiter mit dem „Wasser-Erlebnis“. Die Spiele sollen die Kinder im Grundschulalter in die Thematik einführen. „Es geht darum, den Teilnehmern Umweltbewusstsein spielerisch beizubringen“, erklärt Organisatorin Marlen Laurien. „Deshalb haben wir uns Unterstützung von der Lias-Grube geholt.“ Die Umweltstation ist eine Informations- und Bildungsstätte für regionale Umweltbildung. Das Bildungsangebot ist breit gefächert und für alle Altersklassen geeignet.


„Jetzt werden wir an den Baumwipfeln gehen“, erklärt Hofmann. „Wie soll das funktionieren?“, fragt ein Kind und auch die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer schauen verwundert gen Himmel. „Ihr braucht nur einen Gegenstand“, sagt Hofmann. „Ich wette, ihr habt ihn alle zu Hause und heute auch schon mal hineingeschaut.“


Sie zieht aus einem Stoffbeutel ein paar Handspiegel. „Oh ja, in den Spiegel habe ich heute schon geschaut“, ruft ein Junge. Die Kinder halten ihn sich zwischen Nase und Augen, die Spiegelfläche zeigt zu den Baumkronen. Sie gehen in Pärchen zusammen. Ein Kind hält den Spiegel, das andere führt. „Es geht darum, sich gegenseitig zu vertrauen“, erläutert Hofmann. „Damit ich weiß: Du schmeißt mich jetzt nicht gleich in den Bach.“


Und es funktioniert. Die Mädchen und Jungen geleiten sich gegenseitig durch das Gelände, über die Brücke und den Tunnel am Spielplatz. Sie sind begeistert. „Wir wollen das zu Hause auch mal ausprobieren.“
Nach einem kurzen Ratespiel rund um den Frosch und das Erkunden der Umwelt mithilfe von „Um-die-Ecke-Guckern“ aus Froschperspektive, geht es dann an die Hauptsache: Das richtige Forschen. Ausgestattet mit Keschern und Becherlupen wagen sich die Kinder in den seichten Reichenbach, der am Spielplatz vorbei fließt. Zu zweit machen sie sich auf die Suche nach Lebewesen. 


Es dauert ein bisschen, doch dann haben Annika und Lara den ersten Fisch gefangen. Mit der Becherlupe transportieren sie ihn zu einer mit Wasser gefüllten Wanne. Dort warten die gefangenen Exemplare, bis sie später bestimmt und dann wieder freigelassen werden. Die Kinder sind erfolgreich. Nach einer Weile sind die Wannen mit verschiedenen Tieren und Insekten gefüllt. Mit Hilfe von Bestimmungsbüchern und -karten versuchen die „Forscher“ sie mit Hofmann zu identifizieren. 


„Welche Tiere in welchem Gewässer leben, sagt uns auch viel über den Zustand“, erklärt Hofmann. „Hier haben wir zum Beispiel Flohkrebse gefangen. Flohkrebse sind sehr anspruchsvoll. Daher haben wir hier eine gute Wasserqualität.“


Am Schluss des Tages sind die Kinder zwar nass geworden, aber sie haben jede Menge gelernt — rund um das Thema Wasser und Bachbewohner.

 

 

 

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