Weg für Fürths Wochenmarkt nach giftiger Debatte frei

24.5.2017, 19:53 Uhr
Weg für Fürths Wochenmarkt nach giftiger Debatte frei

© Hans-Joachim Winckler

Anlass war eine Pressemitteilung der Grünen, die diese vor der Sitzung publik gemacht hatten. Darin war unter anderem von einer "Container-Fressmeile" die Rede, weil Gastronomie im Konzept für den Markt dominiere, und von einem "großen Biergarten". Zudem wurde ein Mangel an Bürgerbeteiligung beklagt und ein "Chaos von Lieferverkehr, Fußgängern, Fahrrädern, Autos, Rettungsspur, Feuerwehranfahrtszone und ein- und ausladenden Kleinlastern" prophezeit.

Als "niederträchtig" bezeichnet der für den Wochenmarkt zuständige Wirtschaftsreferent Horst Müller Wortwahl und Inhalt, er müsse "um Fassung ringen". Angesichts von vier Buden für Gastronomie bei insgesamt 25 vorgesehenen Buden und Ständen könne wohl kaum von einer "Fressmeile" die Rede sein; auch handle es sich nicht um Container, sondern um transportable, optisch ansprechende Buden. Im Übrigen sei hinsichtlich Gestaltung und Anordnung das letzte Wort nicht gesprochen, darüber könne noch beraten werden.

Den Vorwurf, die Bürger seien nicht ausreichend beteiligt, die Argumente der Opposition nicht gehört worden, wies OB Thomas Jung als "unerhört" zurück. In einem Projektbeirat, in dem verschiedenste gesellschaftlich relevante Gruppen vertreten gewesen seien, habe man in den vergangenen anderthalb Jahren diskutiert und sich kontrovers ausgetauscht. Die Grünen jedoch monieren, dass diese Beratungen nicht öffentlich stattgefunden haben und die Beiratsmitglieder zu Stillschweigen verpflichtet waren. Man hätte sich mehr direkte Beteiligung gewünscht, um zu sehen, wo die Bedürfnisse der Bevölkerung liegen.

Bedenken von Grünen-Rat Kamran Salimi, die eingeplanten Gastro-Buden könnten den Anbietern bei Großveranstaltungen auf der Freiheit, wie New Orleans Festival und Fürth Festival, das Wasser abgraben und sie dadurch gefährden, hält Wirtschaftsreferent Müller für unbegründet. Man habe sich über eventuelle Einschränkungen bereits mit sämtlichen Veranstaltern ausgetauscht: Die Probleme seien lösbar und die Ausrichtung nicht bedroht. In Frage komme eventuell auch, die Gastro-Betriebe während der Veranstaltungen für einige Tage zu schließen.

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