Weiherhofer bitten an die Platte

21.10.2013, 12:59 Uhr
Weiherhofer bitten an die Platte

© Rudi Böhm

Mit vier Goldmedaillen, zweimal Silber und zweimal Bronze haben die deutschen Tischtennis-Asse um Europameister Dimitrij Ovtcharov einen neuen Rekord in der 55-jährigen EM-Geschichte aufgestellt. Und das alles ohne ihren vermeintlichen Superstar Timo Boll. Der Deutsche Tischtennisbund befindet sich im Aufwind, im weltweitend Vergleich scheint sogar der Abstand zu den alles überragenden Chinesen zu schrumpfen. Und daheim? Viele Deutsche spielen Tischtennis im eigenen Garten oder im Urlaub. Nur die Vereine, die profitieren von den internationalen Erfolgen nicht.

Ein Problem, das Karl-Heinz Friedberger vom SV Weiherhof nur zu gut kennt. „Bei uns gibt es keinen Boom wie beim Tennis nach Boris Becker oder Steffi Graf“, sagt der Hobbyspieler und Pressesprecher der Tischtennis-Abteilung. Der Sport werde im Fernsehen kaum gezeigt, sodass Interessierte nicht so viel von den Erfolgen mitbekommen. Was den Nachwuchs angehe, sei es ebenfalls schwierig, vor allem, weil die Fluktuation unter den Jugendlichen ziemlich hoch ist. „Manche sind seit 40 Jahren dabei. So etwas gibt es heute ja gar nicht mehr“, moniert Friedberger.

So bleibt der ersten Herrenmannschaft Verstärkung aus der eigenen Jugend verwehrt. Trotzdem kann die Abteilung zwei Neuzugänge präsentieren, die es in sich haben. Kirill Bolshem und Wolfram Lipp vom TSV Stein sind eine echte Unterstützung für Jochen Stüwe, Andreas Böhm, Guido Meisenberg, Andreas Veitinger und Michael Czichos.

Alter Hase Lipp

Während Bolshem zu den stärksten Spielern der Liga zählt und Oberliga-Erfahrung vorweisen kann, profitiert das Team von Lipps langjähriger Erfahrung als Coach in der Ober- und Regionalliga.

Wie gut die neue Mannschaft harmoniert, zeigte sie bereits beim Saisonauftakt am vergangenen Wochenende. Gegen den Favoriten TV 1879 Hilpoltstein II schlug sich der SVW wacker und erkämpfte sich nach spannenden vier Stunden Spieldauer ein 8:8-Unentschieden.

„Wir sind mit dem Auftakt zufrieden“, sagt Friedberger. Das Saisonziel Aufstieg sei jedoch zu hoch gesteckt. „Das ist ähnlich wie bei Greuther Fürth“, zieht der Tischtennisspieler den Vergleich zum Fußball. Auch bei der Spielvereinigung nimmt trotz satter Punkteausbeute niemand das Wort „Aufstieg“ in den Mund.

„Unsere Stärke ist der Kampfgeist und der mannschaftliche Zusammenhalt“, betont Friedberger und fügt an: „Wir hoffen auf viele Zuschauer.“ Der erste Heimsieg soll her. Schließlich wollen nach dem Spiel alle zusammen in der Weiherhofer Wirtschaft etwas zu feiern haben.

Die Landesliga-Heimspiele in der Banderbacher Straße 301, Zirndorf, samstags um 19 Uhr: am 9. November gegen Burgweinting, am 16. November gegen DJK Sparta Noris Nürnberg II, am 30. November gegen TSV 1860 Ansbach II, am 7. Dezember gegen ASV Burglengenfeld.

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