Weihnachtsendspurt für Rumänien hat schon begonnen

11.11.2016, 10:10 Uhr
Weihnachtsendspurt für Rumänien hat schon begonnen

© Foto: Ralf Jakob

„Die politischen und wirtschaftlichen Umstände in Rumänien haben sich zwar seit dem Ende des Kommunismus und dem EU-Beitritt geändert, aber die Armut und die Not der meisten Menschen dort hat sich nicht verbessert“, sagt Peter Jahn (74). Er engagiert sich seit vielen Jahren für die Rumänienhilfe. Das ganze Jahr lang prüfen, sortieren und verpacken er und die Rumänien-Packgruppe jede Woche gebrauchte Kleidung, die von der Bevölkerung ringsherum angeliefert wird.

50 Tonnen Hilfsgüter sind in diesem Jahr mit zwei großen Lastwagen und mehreren Klein-Transportern zu den Brüdergemeinschaften in Rumänien gelangt, die dort die weitere Verteilung übernehmen. Neben Kleidung waren heuer auch 120 ausrangierte Stühle, 20 Holzöfen und gebrauchte Fenster dabei. Auch in die Südukraine habe man in diesem Jahr wieder geliefert, weil dorthin immer noch Tausende von Menschen aus den umkämpften Gebieten im Norden und Osten des Landes fliehen und auf Frieden in ihrer Heimat warten.

Die Weihnachtspäckchenaktion ist aber für alle Helfer und Helferinnen das Highlight des Jahres. Obwohl es den Arbeitsaufwand vervielfacht, sind die etwa ein Dutzend Helferinnen hoch motiviert, diese Aktion auch in diesem Jahr zum Erfolg zu führen. Vermutlich weil auch die nach Deutschland gelangten Flüchtlinge betreut werden mussten, ist im vergangenen Jahr erstmals die übliche Zahl der Päckchen von sonst rund 2500 deutlich zurückgegangen. Heuer hofft man wieder die gewohnte Anzahl zu erreichen.

Natürlich verstehe das jeder der ehrenamtlichen Helfer, sagt Jahn. Aber in Rumänien habe man dadurch Probleme bekommen, weil etliche Kinder enttäuscht waren. Denn nach wie vor ist es für viele Eltern nicht möglich, den eigenen Kindern ein Weihnachtsgeschenk zu besorgen.

„Doch wenn man die Freude der Kinder sieht, geht einem das Herz auf und alle Arbeit zuvor ist vergessen“, sagen alle fleißigen Helfer und Fahrer der Transporte unisono.

Die beständige und verlässliche Hilfe vor Ort durch die Hilfstransporte aus Puschendorf verhindere auch, dass die Menschen dort ihre Heimat verlassen. Davon sind Peter Jahn und Schwester Bärbel Pickel, die Gründerin der Rumänienhilfe vor über 20 Jahren, fest überzeugt.

Für die Weihnachtspäckchen gelten einheitliche Regeln: Sie sollten etwa die Größe eines Schuhkartons haben und neben Kleidung, Süßigkeiten und Spielzeug auch Schulsachen und Hygieneartikel beinhalten, außerdem auf die Bedürfnisse von kleinen oder auch größeren Jungen und Mädchen abgestimmt sein. Eine genaue Packliste und weitere Informationen sind in der Diakonie-Gemeinschaft (Tel. 0 91 01/70 40) zu erhalten. Abgabetermin für die Weihnachtspäckchen ist der 19. November.

Die Konferenzhalle der Diakoniegemeinschaft wird in den kommenden Wochen als große Pack- und Lagerhalle dienen. Bereits Ende November werden sich wieder mehrere Kleintransporter mit jeweils zwei ehrenamtlichen Fahrern und nochmals zwölf Tonnen Beladung auf die weite Reise nach Rumänien machen und neben warmer Winterkleidung auch diese Päckchen an etwa 30 verschiedene Orte bringen.

Dort werden sie dann rechtzeitig zum Weihnachtsfest an Kindergärten, Heime, armen Familien und Kindergruppen verteilt und tausendfach weihnachtliche Freude bringen.

Da die Transporte trotz des großen ehrenamtlichen Einsatzes jedes Mal einige Tausend Euro für Treibstoff, Versicherungen und Straßengebühren verschlingen, sind Geldspenden neben den Sachleistungen ebenso willkommen. Das Spendenkonto mit dem Stichwort „Rumänien“ der Diakonie-Gemeinschaft lautet auf IBAN DE 20 7625 0000 0000 189803.

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