Weinprobe der besonderen Art

1.3.2017, 16:00 Uhr
Weinprobe der besonderen Art

© Berny Meyer

Ein gewisser Nimbus haftet seit jeher dem Altarwein an, der in christlichen Gottesdiensten verwendet wird. Die katholische Kirche stellt seit Jahrhunderten ebenso strenge wie hohe Anforderungen an dessen Qualität. Stefan Gardill von der ArGe Citypastorale macht klar: "Der Wein muss naturrein sein und darf keine Beimischung von Fremdstoffen haben." Der Tropfen müsse der "Würde des Sakraments" entsprechen; aus diesem Grund wird Qualitäts- oder Prädikatswein gefordert.

Was aber wird denn nun in den Pfarreien des Dekanats Fürth ausgewählt? Eine Frage, die der Veranstaltung im "mittendrin" ihren charmanten Titel gab. Der Abend heißt nämlich: "Wo wer welchen Wein wandelt, weiß Wilfried Wittmann." Wer gerade ein Lexikon oder einen Deutschlehrer zur Hand hat, erfährt, dass dieses achtfache "W" am Wortanfang den Satz zu einem lupenreinen Tautogramm macht.

Wichtiger ist allerdings die Information, dass Pfarrer Wilfried Wittmann aus dem Fürther Norden mitwirkt. Dekan André Hermany ist laut Ankündigung als Vorkoster tätig. Bei einer Vorbesprechung wurde nun schon einmal enthüllt, dass die Bandbreite in Sachen Messwein-Geschmack im Dekanat breit ist. Sie reicht von einem betont süßen Likörwein bis zu ausgesprochen trockenen Rebensäften. Ebenso vielfältig ist die Herkunft.

Da gibt es Weine aus Franken neben solchen, die direkt aus dem Heiligen Land stammen. Einer kommt sogar aus Kana, einem Ort, der in der Bibel genannt wird. Im Johannes-Evangelium wird berichtet, dass Jesus dort bei einer Hochzeit Wasser in Wein verwandelte. Der Küchenchef, so heißt es in der Heiligen Schrift, habe sich anschließend beim Bräutigam erkundigt, weshalb die beste Qualität erst so spät gereicht wurde. Die Gäste hätten doch schon zu viel getrunken, um die Güte noch gebührend würdigen zu können.

Wie aber soll nun bei der ersten Fürther Messwein-Verkostung vorgegangen werden? Stefan Gardill erklärt: "Es gilt elf verschiedene Weine zu probieren, die Etiketten der Flaschen wurden selbstverständlich komplett abgeklebt. Die Tester erfahren nur, welche Nummer die jeweilige Probe hat." Brot und Käse sorgen für die nötige Neutralität des Geschmacks zwischen den diversen Schlucken. Im Anschluss wird abgestimmt und der beste Wein prämiert.

Die ungewöhnliche Veranstaltung im Rahmen des Kulturprogramms des Ladens, der als Ort der Begegnung und des Gesprächs in der Blumenstraße 2 eröffnet wurde, beginnt am Donnerstag, 9. März, um 19 Uhr. Sie ist für jedermann gedacht und kostenlos; lediglich um eine Spende wird gebeten.

www.mittendrin-citypastoral-fuerth.jimdo.com

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