Wieder Freie Fahrt auf der Stauffenberg-Brücke

16.9.2013, 13:00 Uhr
Wieder Freie Fahrt auf der Stauffenberg-Brücke

© Giulia Iannicelli

Der viele Regen hatte das Einhalten des vereinbarten Fertigstellungstermins zuletzt zur Nervenprobe werden lassen. Doch wegen des Ärgers, den sich die Stadt mit der Brückensperre eingehandelt hat, wollte Tiefbauamtschef Hans Pösl der Baufirma keine Zugeständnisse machen. Noch fehlen die Fahrbahnmarkierungen, doch die können auch unter laufendem Betrieb aufgebracht werden.

Ab sofort brauchen Oberfürberger und Pendler aus dem westlichen Landkreis nicht mehr den Umweg über die Zirndorfer Brücke zu nehmen, und der Busverkehr kann wieder auf seiner gewohnten Route rollen. Aufatmen können auch die Bewohner der Villenkolonie. Denn die Hardenbergstraße ist vom Durchgangsverkehr befreit und die Beethovenstraße wieder geöffnet worden.

Weil bereits zum Schulbeginn Vorfahrtsregelungen und Ampelschaltungen in den Normalzustand zurückgesetzt worden sind, kam es zuletzt noch zu ärgerlichen Staus. Aus technischen Gründen konnte man jedoch nicht anders verfahren, erklärte Straßenverkehrsamtsleiter Hans-Joachim Gleißner auf Anfrage der FN. Man wollte zudem vermeiden, dass alles auf einen Schlag wieder in den Urzustand geschaltet wird. Die für den Umleitungsverkehr vorgenommenen Veränderungen auf der Zirndorfer Brücke bleiben laut Gleißner bestehen. Diese Brücke steht ebenfalls zur Generalsanierung an. Wegen Kanalbauarbeiten 2014 in der Fuchsstraße wurde das Großprojekt auf 2015 verschoben. Als Unleitungsstrecke soll dann die Schwabacher Straße dienen.

Den zur Eröffnung der Stauffenbergbrücke gekommenen Oberfürbergern dankte Oberbürgermeister Thomas Jung für ihre Geduld und lobte die Kosteneinsparung. Denn veranschlagt worden war der finanzielle Aufwand für die Generalsanierung mit 6,4 Millionen Euro. Dass es wesentlich billiger wurde, führt Pösl auf den Erfolg der Ausschreibung und auf die Tatsache zurück, dass beim Bau keine der einkalkulierten weiteren Schäden festgestellt worden sind. Allerdings gab es große Probleme mit den Statikberechnungen des vom Bauunternehmen beauftragten Ingenieurbüros. Diese hatten lange Zwangspausen auf der Baustelle zur Folge.

Eigentlich hätte das von Streusalz angegriffene Bauwerk schon viel früher saniert werden sollen. Doch die Stadt konnte sich durch nachträgliche Umplanung noch Zuschüsse sicheren. Weil Radwege vorgesehen wurden – Richtung Oberfürberg auf der Fahrbahn und in Gegenrichtung auf dem Gehsteig —, erhielt das Projekt Neubaucharakter und wurde förderfähig. Zum positiven Nebeneffekt gehören die Radstreifen in der anschließenden Straße Am Europakanal.

Komplett erneuert wurde die Tragschicht der 42 Jahre alten Brücke. Damit keine weitere Verzögerung eintrat, wählte man für die Deckschicht eine besondere Asphaltmischung, die auch bei niedrigen Temperaturen verarbeitet werden kann. Nur die Fugen müssen noch gefüllt werden.

Marode Brücken dürften Fürth noch jahrelang beschäftigen. Bereits in Angriff genommen wurde der Neubau der Vacher Regnitzbrücke. Damit der wichtige Talübergang bei künftigen Reparaturen nicht komplett gesperrt werden muss, entsteht eine Doppelbrücke. Zunächst wird auf der Nordseite eine Fußgänger- und Radlerbrücke errichtet. Auf ihr wird dann der Verkehr während des Neubaus der Autobrücke geführt. 3,5 Millionen Euro sind für das Großprojekt veranschlagt. Es gibt jedoch auch hier Zuschüsse. Weil die 57 Jahre alte Brücke baufällig ist, können Pkw sie nur noch einspurig befahren.

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