Wilhermsdorf: 1074 Unterschriften fürs Hallenbad

20.7.2017, 21:00 Uhr
Wilhermsdorf: 1074 Unterschriften fürs Hallenbad

© Foto: Wraneschitz

Ganz formal ist auf dem Blatt zu lesen: "Hiermit beantrage ich mit meiner Unterschrift gemäß Artikel 18 a der Bayerischen Gemeindeordnung die Durchführung eines Bürgerentscheides zu folgender Frage: Sind Sie dafür, dass das Hallenfreibad erhalten bleibt und saniert wird?"

Nach eigenen Angaben brauchte die BI gerade mal drei Tage, um mehr als 20 Prozent der Wilhermsdorfer Bürger für die Seite der Erhaltungsbefürworter zu gewinnen. Auch Bürgermeister Emmert zollt der Initiative dafür Respekt: "Eine bemerkenswerte Leistung! Da waren sicher sehr viele Menschen unterwegs."

Vor allem Mitglieder des DLRG-Ortsvereins hätten sich engagiert, hebt BI-Sprecherin Kerstin Müller hervor. Kein Wunder: Die Lebensretter stellen die größte Gruppe der Hallenbadgäste und fürchten um ihre Trainingsmöglichkeiten.

"Unersetzliche Stätte"

Die Listen habe man bewusst noch vor der Gemeinderatssitzung am Freitag übergeben, sagt Müller. Wie berichtet, werden sich die Kommunalpolitiker an diesem Abend mit der Frage beschäftigen, wie es mit dem Bad weitergehen soll. Auf der einen Seite steht die Kooperation mit der Nachbarstadt Langenzenn, die ein neues Bad bauen möchte – Wilhermsdorf könnte sich für 1,6 Millionen Euro ein 25-jähriges Nutzungsrecht erkaufen. Die Alternative wäre der Erhalt und die Sanierung des eigenen Bads, was in etwa das Dreifache kosten könnte: 4,5 Millionen Euro, haben Gutachter errechnet.

Welchen Umfang der Sanierung die BI und die 1074 Bürger genau fordern, steht nicht auf den Unterschriftenlisten. Dafür wird eine Begründung mitgeliefert, warum der Bürgerentscheid nötig sei: Das Hallenbad, heißt es, "ist eine unersetzliche Stätte zur Freizeitgestaltung und zur sportlichen und gesundheitsfördernden Betätigung".

Vier Wochen hat die Gemeinde nun Zeit, über die rechtliche Zulässigkeit zu entscheiden. Deshalb werden die Kommunalpolitiker am Freitagabend auch über das Kooperationsangebot aus Langenzenn abstimmen, sagte Bürgermeister Emmert auf Nachfrage. Sicher scheint für ihn außerdem: Es dürfte im Sommer zu einer Sondersitzung des Marktgemeinderats kommen. Inhalt: der BI-Antrag auf einen Bürgerentscheid.

Keine Kommentare