Wilhermsdorfer Baugrundstücke sind gefragt wie nie

27.6.2016, 14:00 Uhr
Wilhermsdorfer Baugrundstücke sind gefragt wie nie

© Foto: Heinz Wraneschitz

Der Markt hat in den vergangenen Jahren eher von steigenden Anteilen aus der Einkommensteuer seiner Bürger profitiert, als von der Gewerbesteuer seiner Betriebe. Das kann jeder den Haushaltsplänen entnehmen. Dennoch wolle die Marktgemeinde „nicht zur reinen Schlafgemeinde werden. Wir wollen vor allem einheimischen Firmen die Möglichkeit geben, sich weiterzuentwickeln“. Gerade Arbeitsplätze für geringer Qualifizierte oder geringfügig Beschäftigte wünscht sich Bürgermeister Emmert.

Platz für Gewerbe

Doch die Gewerbeflächen seien fast ausgeschöpft. Deshalb werde nach mehrfachem Hin und Her der Marktgemeinderat nun wohl in der Juli-Sitzung den Entwurf eines Bebauungsplanes „Gewerbegebiet an der Staatsstraße“ erstmals besprechen. 600 Meter nach der Ortschaft, dem Anbindungsgebot entsprechend, 100 Meter breit, 500 Meter lang, einfache Erschließung, im Flächennutzungsplan (FNP) enthalten, nennt der Bürgermeister als Kriterien für die Auswahl. Schon Anfang 2017 solle die Erschließung beginnen.

Aber auch zum Wohnen soll es in Wilhermsdorf mehr Platz geben. „Am Mainsteig“ heißt die sonnige, vier Hektar große Fläche im FNP zwischen dem alten Gewerbegebiet „Gewerbestraße Ost“ und einigen Kleingärten am nordöstlichen Ende der Gemeinde. Gerade sei man dabei, mit wissenschaftlicher Unterstützung von Bachelorstudenten hierfür neue Bebauungsformen zu prüfen, erklärt Uwe Emmert. Ab Mitte 2017 werde die Aufstellung eines Bebauungsplanes in Angriff genommen. „Denn gar nichts zu tun, wäre fatal.“

Und das, obwohl Emmert anmerkt: Mehr Zugezogene – allein im Baugebiet Süd B werden es wohl 300 Neubürger in 90 Wohneinheiten – brächten nicht nur mehr Lohnsteueranteil, sondern auch mehr Kosten für Kinderbetreuung mit sich. Von 234 000 auf etwa 700 000 Euro seien die laufenden Kosten in den vergangenen Jahren gestiegen; von 1,8 Millionen Euro der im Bau befindlichen Kita Ansbacher Straße blieben 700 000 Euro an der Gemeinde hängen.

Doch auch Einheimische haben Platzbedarf, sagt er, und nennt „die Aufhebung des Bebauungsplans „An der Steige“: Hier könnten bis zu acht Häuser auf den großen Grundstücken zusätzlich gebaut werden.

Niemanden zwingen

Nur könne man weder „An der Steige“, noch bei den leerstehenden Häusern im Innenort oder bei unbebauten Grundstücken in den bestehenden Siedlungen die Leute zum Bau zwingen. „Wir können nur mit den Eigentümern sprechen. Und das tun wir auch“, zum Beispiel unter Mithilfe der für das Integrierte Städtebaukonzept ISEK tätigen Planerin.

Bis zur Erschließung des Mainsteigs werden wohl zwei Jahre ins Land gehen, schätzt der Emmert. Dass bis dahin die Verwaltung nicht arbeitslos sei, dafür würden allein „75 Notar-Termine für die Süd-B- Grundstücke“ sorgen. Das habe er mit Durchschnaufen gemeint, erklärt Emmert.

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