Wilhermsdorfer sollen laufen

17.3.2017, 09:00 Uhr
Wilhermsdorfer sollen laufen

© Foto: Wraneschitz

"20 Meter laufen sollte drin sein", appelliert Bürgermeister Uwe Emmert an die Bewohner des Zenngrundorts, die am Marktplatz Brötchen und Wurst einkaufen oder Geld abheben wollen: Sie mögen doch bitte die zahlreichen Behelfsparkplätze am Festplatz nutzen, statt ihre Fahrzeuge wild in zweiter oder dritter Reihe oder gar in Feuerwehranfahrtszonen abzustellen.

Wie berichtet, planen die Evangelischen Christen seit Jahren ein Gemeindezentrum in direkter Nachbarschaft zur Hauptkirche. Um den Abriss zweier Häuser, deren Neubau sowie die Renovierung des Pfarrhauses zu finanzieren, wurde unter anderem das bisherige Gemeindehaus an der Ansbacher Straße an die politische Gemeinde verkauft. Dort geht derzeit eine neue Kindertagesstätte ihrer Vollendung entgegen.

Insgesamt 3,1 Millionen Euro sind für das neue Gemeindezentrum vorgesehen. Die Kirchengemeinde wird dabei auch von der Landeskirche und der Städtebauförderung unterstützt. "Es ist eines der größten Projekte, das von der Landeskirche derzeit gefördert wird", heißt es aus dem Pfarrsekretariat. Vier Gruppenräume, Pfarrbüro und Sekretariat mit Nebenräumen, dazu ein Saal für etwa 100 Gäste und die künftige Pfarrwohnung werden darin untergebracht.

Erstmals mit Innenhof

Die Nutzfläche von gut 950 Quadratmetern sei dennoch etwa ein Fünftel kleiner als das, was bisher in den alten Gebäuden verfügbar war. Doch nun werde alles vom künftigen Haupteingang am Marktplatz aus behindertengerecht begehbar. Ein neugestalteter Innenhof runde das Gesamtbild ab, so das Pfarramt.

Dabei sollen die Räume nicht nur für die 3100 Mitglieder mit den fast 400 Ehrenamtlichen der Kirchengemeinde nutzbar sein: "Es wird ein Haus der Begegnungen und des Miteinanders, gleichermaßen für Jung und Alt, große und kleine Gruppen", lautet das Versprechen der Pfarrei. Deren Architekturbüro musste sich wegen der zentralen Lage mit dem Denkmalschutz abstimmen: "Die Fassade des Pfarrhauses wird in seiner alten Struktur erhalten, die Neubauten und damit das gesamte Ensemble wird der umliegenden Bebauung unter Würdigung einer fortgeschriebenen Architektur angepasst." Der Bezug ist bis Ende 2018 geplant.

Doch zunächst kommen die Behinderungen durch die Baustelle. Bis Ende 2017 soll der Rohbau stehen. Der dafür notwendige Kran wird am Rande des Marktplatzes aufgebaut und soll möglichst einen Verkehrsfluss in beide Richtungen gestatten, lautet der Plan. Doch auf das Parkverhalten der Autofahrer haben die Planer und Architekten keinen Einfluss: Sie hoffen wie der Bürgermeister auf deren Vernunft – und die Nutzung der Parkplätze am Festplatz.

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