Wilhermsdorfs Einkaufsmeile: Jetzt geht's los

29.9.2017, 10:35 Uhr
Wilhermsdorfs Einkaufsmeile: Jetzt geht's los

© Foto: Heinz Wraneschitz

Aber was heißt hier "schon"? An der Idee hatte bereits der Vorgänger des jetzigen Bürgermeisters Uwe Emmert mitgearbeitet. Doch was Harry Scheuenstuhl (SPD) noch nicht gelang, führt der CSU-Mann nun zum Abschluss. Auch er selbst "habe an den Spatenstich öfters nicht mehr geglaubt", gab er bei der kleinen Feier zu. An der nahmen auch eine ganze Reihe von Bürgern teil. "Das ist woanders nicht so", lobte Bauherr und Investor Joachim Nothdurft von der VSP-Gruppe aus Hildesheim.

Zunächst werden 4200 Quadratmeter Gebäudefläche auf dem 14 000 Quadratmeter großen Grundstück entstehen. Das lag großteils seit 1970 brach. Vielleicht, weil andere potenzielle Bauherren Angst hatten vor den "Bodenschätzen" – Emmert meinte damit die Altlasten –, die sich im Untergrund angesammelt hatten. Immerhin 10 000 Kubikmeter Abraum musste der Erlanger Generalunternehmer Mauss-Bau auf verschiedenste Deponien schaffen.

Nun aber soll alles gut werden: Nachhaltigkeit beim Bau versprachen die Bauherrn. Der Landrat stellte die zentrumsnahe Lage mit Anbindung an die Ortsumgehungsstraße wie an die Zenngrundbahn heraus. Aber auch zu Fuß oder mit dem Rad könnten die Wilhermsdorfer künftig einkaufen. Rewe-Marktbetreiber Matthias Zwingel, der einen 15-jährigen Pachtvertrag geschlossen hat, versprach, viele regionale und Bio-Lebensmittel im Sortiment. Außerdem werde der ortsansässige Metzger Siemandel Wurst zuliefern, und die in Langenzenn ansässige Bäckerei "Goldjunge" werde hier ihre Produkte verkaufen.

Zwiespältig sehen gerade alteingesessene Wilhermsdorfer den Umzug der Sparkasse vom Marktplatz an den neuen Standort. Gut bewerten sie dagegen die Verlagerung der Zenn-Apotheke von der Ansbacher Straße dorthin.

Uwe Emmert erinnerte auch an die Unstimmigkeiten zur Jahreswende: Wahrscheinlich werde "ein Dönerladen hier eröffnen", deutete er eine Lösung an für das alte Geschäft, das einer zweiten Zufahrt im Weg steht. Die Behörden jedenfalls hätten "die Vorschriften flexibel gehandhabt". Nur so, und weil die Nachbarn keine Schwierigkeiten gemacht hätten, sei es möglich gewesen, einen Bebauungsplan in 16 Monaten auf die Beine zu stellen. Offensichtlich würden zurzeit alle Wilhermsdorfer Geld horten, um nach der Eröffnung dort groß einkaufen zu können, flachsten einige Honoratioren. Bauherr und Ladenbetreiber sprachen dagegen von "Risiko und Chance".

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