Wo in Fürth haben die Parteien ihre Hochburgen?

FÜRTH - Das ist bedauerlich: Eine schnelle und detaillierte Wahlanalyse liefert das gemeinsame Statistikamt von Nürnberg und Fürth lediglich für die große Nachbarstadt. Will man in Fürth mehr wissen, bleibt nur, sich selbst durch die Zahlenkolonnen aus 212 Wahllokalen des Stimmkreises zu ackern.

In Nürnberg lagen, beneidenswert, bereits am Montagmorgen sehr schöne Auswertungen vor, wie sie eben nur Statistiker mit ihrem computerbasierten Datenmaterial beisteuern können – etwa zu Wahlentscheidungen nach Alter und Geschlecht und zu sozialen Faktoren.

Dies sei möglich, so die Erklärung des Fürther Bürgeramtsleiters Rainer Baier auf FN-Nachfrage, weil in Nürnberg Statistikamt und Wahlamt miteinander verknüpft sind – was einen schnellen Datenaustausch möglich mache. Im Fall von Fürth sei das technisch nicht in gleicher Weise umsetzbar.

Grüne Innenstadt

Versuchen wir es also mit der eigenen, deutlich mühsameren und zwangsläufig weniger umfassenden Analyse. Beim Blick auf die Resultate der Parteien aus den einzelnen Wahllokalen des Stimmkreises Fürth, zu finden im Internet unter www.wahl-fuerth.de, lassen sich immerhin einige Hochburgen der Parteien erkennen.

So fahren die Grünen in der Fürther Innenstadt und in der Oststadt etliche Ergebnisse jenseits der 30-Prozent-Marke ein und sind stärkste Kraft. Auch die Linke ist hier gut im Rennen. Ihr Top-Ergebnis – ein Ausreißer nach oben – verzeichnet sie in den beiden Lokalen der Grundschule am Kirchenplatz mit 17,1 und 18,1 Prozent.

Die AfD kann vor allem in Bereichen der Südstadt und der Hardhöhe punkten, in denen häufig sozial Schwächere leben; in einigen Wahllokalen der Soldnerschule kommt die rechte Partei gar über 20 Prozent.

Interessanterweise verzeichnet hier auch die SPD einige ihrer besseren Ergebnisse. Noch – darf man sagen: erfreulicher? – sind sie nur in der traditionellen SPD-Gegend Eigenes Heim, wo es wenigstens hier und da noch zum Sprung über die 20-Prozent-Marke reicht.

Die CSU verbucht ihre besten Resultate erwartungsgemäß in den Fürther Vororten mit ihrem überwiegend besser situierten oder ländlicher geprägten Publikum. Spitzenreiter in der CSU-Rangliste ist die Grundschule Seeackerstraße (Ronhof) mit 44,8 bzw. 45,9 Prozent.

Dass die Freien Wähler ihre Stärken in ländlich strukturierten Gegenden des Freistaats haben, belegen die Resultate in der Großstadt Fürth. Oft bleiben sie hier unter der Fünf-Prozent-Marke, im Stadtwesten und -norden reicht es ab und an für sechs bis acht Prozent. Kaum Ausreißer gibt es auch bei der FDP, die sich meistenteils im Korridor zwischen drei und sechs Prozent bewegt.

Zur Abrundung hier noch die schlechtesten Fürther Einzelergebnisse jener Parteien, die ein zweistelliges Gesamtresultat im Stimmkreis einfuhren: CSU 12,2 Prozent (Grundschule Kirchenplatz); Grüne 10,0 Prozent (Mittelschule Soldnerstraße); SPD 7,6 Prozent (Erlöserkirche Dambach); AfD 5,0 Prozent (Grundschule Kirchenplatz).