Wohnungen im ehemaligen Möbelhaus Maag geplant

2.12.2010, 09:00 Uhr
Wohnungen im ehemaligen Möbelhaus Maag geplant

© Günter Distler

P&P-Geschäftsführer Michael Peter rechnet, wie er auf FN-Nachfrage sagte, „frühestens im April oder Mai mit einem Baubeginn“. Eine Werbetafel an der Fuchsstraße verspricht schon jetzt „Markenimmobilien“ für Eigennutzer und Kapitalanleger. Viel mehr Informationen will Peter noch nicht preisgeben. Nur so viel: „Großzügige, lichtdurchflutete Wohnungen höheren Standards“ sollen in dem Gebäudekomplex entstehen, der bis zur Insolvenz von Möbel Maag im Jahr 2008 das Fürther Traditionsunternehmen beherbergt hat und der im Lauf vieler Jahre mehrfach umgebaut wurde.

Zum Sanierungsgebiet erklärt

Aus städtebaulicher Sicht spreche im Augenblick nichts gegen das Projekt, sagte der stellvertretende Leiter des Stadtplanungsamtes, Dietmar Most. Bleibt abzuwarten, was das Ordnungsamt als Untere Naturschutzbehörde dazu zu sagen hat. Immerhin grenzt der Maag-Komplex unmittelbar an Wasserschutzgebiet, Überschwemmungsgebiet und Landschaftsschutzgebiet. Grundsätzlich jedenfalls beurteilt Most das Interesse von P&P positiv: „Es ist zu begrüßen, dass dieser Bereich einer vernünftigen und nicht störenden baulichen Nutzung zugeführt werden soll.“

Der Stadtrat sieht das offenbar ähnlich. Das Gremium hat bereits die nötigen Weichen gestellt und Ende September per einstimmigem Beschluss das Gelände rund um Möbel Maag — genauer: um Untere Straße, Weiherhofer Weg, Jagd- und Fuchsstraße — zum Sanierungsgebiet erklärt. Damit ist der Weg geebnet für bestimmte staatliche Fördermöglichkeiten. Wer hier eine Wohnung erwirbt, die durch die Umgestaltung eines alten Bauwerks entstanden ist, wird vom Gesetzgeber steuerlich begünstigt. Der Kauf einer Immobilie wird auf diese Weise lukrativ — für Kapitalanleger ebenso wie für Menschen, die selbst einziehen.

Unwahrscheinlich ist, dass die Bewohner des einstigen Möbelhauses ihren Blick eines Tages von klassischen Balkonen aus über den Rednitzgrund schweifen lassen können. Denn: Direkt an der Hausmauer verläuft die Grundstücksgrenze.

Michael Peter sieht darin kein Problem: „Planerisch gibt’s da Lösungen, die keine Überbauung des Nachbargrundstücks erfordern“, sagt er. Man könne ebenso gut Loggien ins Gebäude integrieren und habe dann eben überdachte Balkone. Eigentümer des angrenzenden Grundstücks, auf dem sich — außerhalb des Sanierungsgebiets — drei Karpfenweiher befinden, ist der Fürther Fischhändler und Berufsfischer Peter Stoll. Der 64-Jährige sieht mit Sorge, dass neben seinen Fischen bald Menschen wohnen könnten.

Stoll hat nach eigener Aussage zunehmend Probleme, seine Weiher mit frischem Wasser zu versorgen. Das liege daran, erklärt er, dass der Dambach in den vergangenen Jahren zum Rinnsal geworden sei und zuletzt nur noch bei Regen Wasser geführt habe. Weil er jetzt schon Brunnenwasser in seine Weiher pumpen muss, denke er über den Bau einer „obenliegenden Fischzuchtanlage“ nach. „Das wären Bassins mit einem geschlossenen Wasserkreislauf.“

Das weitere Szenario schildert Stoll folgendermaßen: Natürlich bringe so eine Anlage „Geruchs- und Geräuschbelästigungen“ mit sich, schließlich wären Motoren zur Lüftung der Bassins in Betrieb, außerdem würden Lastwagen an- und abfahren, um Fracht auf- und abzuladen. Im Sommer will Stoll sein Projekt in Angriff nehmen. Eine Genehmigung der Stadt braucht er dafür ebenso wie P&P für die Wohnungen.