Wohnviertel ersetzt Krügel-Betonbau in Stein

24.6.2016, 16:00 Uhr
Wohnviertel ersetzt Krügel-Betonbau in Stein

© Foto: Michael Müller

200 Wohneinheiten sollen auf dem rund 25 000 Quadratmeter großen Grundstück entstehen, auf dem jetzt noch der Betonbau der ehemaligen Krügel Wohnwelt zu finden ist. Das Areal mit seiner ungewöhnlichen Form ohne rechte Winkel, mit vielen Nischen und Kanten, hat das planende Münchner Architektenbüro 03 Arch. inspiriert. Auch die Gebäudekomplexe werden keine rechten Winkel haben, sondern passen sich geschwungen der Geländeform an. Was den Entwurf außerdem auszeichnet: Das Areal wird von Grünflächen durchzogen, seien es private Gärten oder eine große Gemeinschaftswiese.

Es war der Wunsch von Stefanie Krügel, Geschäftsführerin der Wilhelm Krügel Gesellschaft für Grundbesitz und Handel, aus dem Erbe ihrer Familie etwas Hochwertiges zu entwickeln. „Ein städtisches Quartier mit hoher Aufenthaltsqualität“, wie sie sagt. Bei drei Architektenbüros gab sie Entwürfe in Auftrag, eine Jury, besetzt aus Vertretern der Stadt Stein und sachkundigen Experten, entschied sich schließlich einstimmig für das Münchner Büro.

Michael Wimmer ist einer der Planer. Er betont, das Projekt in Stein sei eine Herausforderung gewesen, die man gern angenommen habe. Vorgesehen sind an der verkehrsreichen Deutenbacher Straße höhere Baukörper, sie werden drei bis maximal fünf Geschosse haben. Sie bilden zugleich einen Lärmschutz für den inneren Bereich. Dort entstehen neben Gebäuden für mehrere Parteien auch Reihenhäuser. Letztere sollen etwa 30 Prozent der Bebauung ausmachen. Private Beete, von Hecken umfasst, werden sich mit öffentlichen Grünflächen abwechseln. Das kleine Wäldchen, das jetzt noch hinter dem Möbelhaus versteckt existiert, bleibt erhalten. Autos wird man in dem Wohnviertel keine finden – es gibt nur Fußwege. Geparkt wird in Tiefgaragen oder auf einigen Stellplätzen am Rand.

Rund 400 Neubürger, rechnet Bürgermeister Kurt Krömer, könnten in Zukunft hier leben. Ihn freut besonders, dass auch an eine neue Kindertagesstätte gedacht wurde. Bis es so weit ist, sind aber noch diverse planungsrechtliche Schritte nötig.

Wohnviertel ersetzt Krügel-Betonbau in Stein

© Foto: Michael Müller

Auftraggeberin Stefanie Krügel rechnet spätestens Ende 2017 mit dem Abriss ihres Erbes aus Beton und hofft, dass Ende 2018 die ersten Bagger anrollen können. Innerhalb von etwa fünf Jahren soll das Gelände dann komplett belegt sein.

Einen Teil der Neubauten will die Geschäftsführerin als Mietbestand in ihrem Unternehmen behalten, ein Teil wird veräußert. Wie hoch der Mietanteil sein wird, ist noch nicht klar, denn allein die Baukosten liegen zwischen 45 und 50 Millionen Euro, die erwirtschaftet werden müssen.

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