Wolfsgrubermühle: Zahlt die Stadt die Schadstoffsanierung?

26.4.2017, 06:00 Uhr
Wolfsgrubermühle: Zahlt die Stadt die Schadstoffsanierung?

© Archivfoto: Winckler

Eine Untersuchung durch die R & H Umwelt GmbH hat ergeben, dass das Erdreich mit Kupfer, Quecksilber und PAK belastet sei. Letzteres sind polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe, die vor allem bei einem Verbrennungsvorgang entstehen, aber auch im Dieselruß zu finden sind. Nach einer Schätzung des Büros werden die Sanierungskosten bei rund einer halben Million Euro liegen.

Schultern will den Betrag die Stadt Fürth, die nach FN-Informationen ohnehin schon bereit ist, für das etwa 7850 Quadratmeter große Grundstück sieben Millionen Euro an den Oberpfälzer Verkäufer zu zahlen. Kritiker fordern nun: Entweder habe der Eigentümer das Gelände an der Henri-Dunant-Straße schadstofffrei zu übergeben oder die Summe müsse vom Kaufpreis abgezogen werden.

Die FN fragten bei der Immobilienbesitzervereinigung "Haus & Grund" in Fürth nach dem üblichen Vorgehen in solchen Fällen. Die Antwort: Es sei Verhandlungssache, die Schadstoffbelastung sollte aber definitiv den Kaufpreis senken. Meist einige man sich darauf, dass der Alteigentümer etwa 80 Prozent der Kosten trage, der neue Eigentümer nur 20 Prozent.

Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung bedauerte auf Anfrage unserer Zeitung, dass die Debatte am Mittwoch unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt wird. Das habe keinesfalls er, sondern das Rechtsamt festgelegt. Allgemein gilt: Rechtsgeschäfte in Grundstücksangelegenheiten sind nach der Geschäftsordnung des Stadtrats nichtöffentlich zu behandeln.

Jung zufolge liegt ein "Kaufangebot zu bestimmten Bedingungen" vor, die er im Detail nicht nennen dürfe. Der Stadtrat müsse nun darüber entscheiden, ob er diese Bedingungen annimmt oder nicht. Er gebe das nicht vor, die Kommunalpolitiker seien selbstverständlich frei in ihrer Entscheidung.

Von "Haus & Grund" wollten die FN zudem wissen, ob die Kaufsumme von sieben Millionen Euro, die einem Preis von rund 900 Euro pro Quadratmetern entspricht, für das Grundstück angemessen erscheint. Das sei sehr viel Geld, sagen die Experten, der Betrag überrasche angesichts der aktuellen Marktpreise allerdings nicht.

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