Fürthermare: Wann sprudelt wieder Fürther Heilwasser?

24.4.2018, 21:00 Uhr
Fürthermare: Wann sprudelt wieder Fürther Heilwasser?

© Foto: Hans Winckler

Wer ins Fürthermare geht, der taucht längst nicht mehr in Fürther Thermalwasser ab. Den wenigsten Gästen dürfte das bewusst sein, auch wenn die FN dann und wann darüber berichtet haben – das erste Mal vor vier Jahren.

So lange ist es her, dass die rund 400 Meter tiefe Kleeblattquelle hinter dem Hallenbad kollabierte. Obwohl sie erst im Jahr 2004 gebohrt worden war, hatten die Mineralstoffe des Thermalwassers bereits den Rohrleitungen aus Metall stark zugesetzt, Schlämmstoffe verstopften die Filteröffnungen der Rohre.

Die infra als Quellenbetreiber musste das Bohrloch sanieren, zum Teil sogar neu bohren. Die Arbeiten zogen sich in die Länge, auch weil beim ersten Anlauf der stabilisierende Beton nicht fest wurde und einbrach.

Zwei Tanklaster pro Woche

Inzwischen sprudelt die Quelle – aus Kunststoffrohren – wieder, aber noch längst nicht in die Becken. Was jetzt fehlt: Ein neues Filterhaus, in dem der 22 Grad warme Mineralquell Badewasserqualität erhält. Die alte Anlage im Keller des Fürthermare hatte zu wenig Filterstufen und war auf Dauer mit dem sehr eisen- und manganhaltigen Fürther Wasser überfordert.

Die Arbeiten für das neue Filterhaus haben jetzt begonnen, davon zeugt die Baustelle am Rutschenturm. Etwa 10 mal 15 Meter wird das Gebäude messen, bis zum Jahresende soll es fertig werden, ein mehrmonatiger Probebetrieb schließt sich an. Erst im Frühjahr 2019 baden die Fürther dann auch wirklich wieder in Fürther Thermalwasser.

Fürthermare: Wann sprudelt wieder Fürther Heilwasser?

© Fotos: Hans Winckler

Vorerst läuft es weiter wie in den vergangenen vier Jahren. Zwei- bis dreimal pro Woche fahren zwei Tanklaster die 180 Kilometer lange Strecke aus dem Thüringer Wald in die Kleeblattstadt. Weil sie das Nass in Badequalität liefern, spart man sich in Fürth wenigstens einen Teil der Aufbereitung. Dennoch: Die Kosten für die Sanierung des Bohrlochs in Höhe von rund einer Million Euro liegen höher als für die Erschließung der Quelle (800 000 Euro) im Jahr 2004.

Immerhin können die infra und Badbetreiber Horst Kiesel das Dauerprojekt bald abhaken und sich erfreulicheren Dingen zuwenden. Noch in diesem Sommer wird der erste Schritt zur geplanten Erweiterung der Saunalandschaft getan: Im Freien soll ein Holzdeck die Liegewiese aufwerten. Die eigentlichen Höhepunkte des Ausbaus werden laut Kiesel frühestens Anfang 2019 in Angriff genommen – und das bei laufendem Betrieb. Die Zahl der Plätze in der zentralen Aufguss-Sauna "Casa del Fuego" wird verdoppelt, außerdem entsteht ein neues Ruhehaus mit offenem Kamin.

Kiesel hatte das Großprojekt zum zehnjährigen Bestehen des Thermalbads im Herbst 2017 angekündigt, es schlägt mit knapp drei Millionen Euro zu Buche.

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