Zahl der Schulanfänger auf Rekordniveau

16.9.2014, 13:00 Uhr
Zahl der Schulanfänger auf Rekordniveau

© Foto: Frank Rumpenhorst/ dpa

200 zusätzliche Betreuungsplätze lassen das Volumen auf 3590 versorgte Schüler wachsen. Allein an der Friedrich-Ebert-Schule entsteht in einem Neubau Platz für rund 100 Kinder, die bis 16.30 Uhr betreut werden. Bereits mehr als jeder zweite Schüler in der Stadt ist in die Ganztagsschule eingebunden.

1012 Erstklässler hat das städtische Schulamt heuer aufgelistet. Ein absoluter Spitzenwert, der angesichts rückläufiger Schülerzahlen in anderen Städten noch an Bedeutung gewinnt. Und diese Zahl ist schon wieder Makulatur, weil an der Kennedy-Grundschule eine weitere erste Klasse nötig wird. Wie viele Schulanfänger es tatsächlich sind, stellt sich erfahrungsgemäß erst nach einigen Tagen heraus, wenn auch die letzten Nachzügler aus Familien mit Wurzeln im Ausland eingetrudelt sind.

Insgesamt gibt es an den Grund- und Mittelschulen in der Stadt zehn neue Klassen, um die Zunahme der Schüler aufzufangen.174 Grundschulklassen stehen nun 112 Klassen in Mittelschulen gegenüber. Sie werden langfristig immer kleiner. Keine davon hat mehr als 28 Schüler.

Zusätzliche Förderkurse

Verstärkt fördert Fürth die Schwachen. Dazu gibt es 19 zusätzliche Vorkurse, in denen erstmals neben Migranten auch Kinder einheimischer Familien an die Schule herangeführt werden. Spracharmut in den Familien sowie übermäßiger Fernseh- und PC-Spiele-Konsum macht Eugen Lämmermann, Leiter der Grundschule Friedrich-Ebert-Straße, für die zunehmenden Defizite bei muttersprachlichen Schulanfängern verantwortlich.

Ganztagszüge helfen nicht nur berufstätigen Eltern, die Doppelbelastung von Job und Familie verkraften zu können, sie können auch die Entwicklung der Kinder fördern. Dazu wurden beispielsweise an der Friedrich-Ebert-Schule zwölf zusätzliche Lehrerstunden und externe Sozialpädagogen von der Fürther Jugendhilfeeinrichtung Kinderarche bewilligt.

Bessere pädagogische Qualität ist das erklärte Ziel von Schulbürgermeister Markus Braun bei der Ausweitung der Ganztagsangebote. Nachdem die Gymnasien und Mittelschulen bereits damit ausgestattet sind, geht die Entwicklung nun an den Grundschulen weiter. Die FriedrichEbert-Schule ist die fünfte, die eingebunden ist.

Besondere Herausforderungen stellt die weltweite Migration auch an die Lehrkräfte in Fürth. 21 Deutschförderklassen im Grundschulbereich, weitere sogenannte Übergangsklassen mit sozialpädagogischer Betreuung sowie Förderunterricht und Integrationskurse an Grund- und Mittelschulen sollen helfen, die Probleme in den Griff zu bekommen.

Für Braun steht fest: „Die Investitionen in den Schulbereich tragen auch zur Verbesserung der Leistungen bei.“ Über 100 Millionen Euro hat Fürth nach seinen Worten in den vergangenen zehn Jahren in den Schulbereich investiert. Der Neubau für den Ganztagszug an der Ebert-Schule gehört mit 1,8 Millionen Euro Kosten noch zu den kleineren Maßnahmen. Die laufende Sanierung der Rosenschule schlägt mit 6,3 Millionen Euro zu Buche, und für die Runderneuerung des Helene-Lange-Gymnasium müssen voraussichtlich 20 Millionen Euro aufgewendet werden.

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