Zahnpflege Ötztaler Art

3.3.2015, 10:06 Uhr

Zu sibirischem Eis hingegen ist noch keinem Chansonnier etwas eingefallen. Dabei hält es einige charmante Überraschungen parat — zum Beispiel jenes Kerlchen, dass russische Jäger jetzt 4500 Kilometer östlich von Moskau entdeckt haben. Das milde Wetter hat ein kleines Wollnashorn freigelegt, es schaut aus wie der Liebling aus dem Kinderzimmer: Ein Auge, ein Ohr und die hellbraune Wolle sind erhalten geblieben.

Fachleute schätzen das Alter des Jungtierkadavers auf 12 000 Jahre. „Ein einzigartiger Fund“, jubeln Wissenschaftler, die das Wollnashörnchen „Sascha“ tauften. Was Sascha noch nicht weiß: Jetzt geht die Fummelei erst los. Auch Ötzi, halb so alt wie Sascha, fördert, seit er 1991 beim Auftauen entdeckt wurde, in schöner Regelmäßigkeit Neuigkeiten zutage, weil immer irgendein Forscher was zu forschen hat. Jüngste Erkenntnis: Ötzi hatte Parodontose. „Seien wir mal ehrlich: Beim Zähneputzen denken Sie an alles Mögliche, aber nicht ans Zähneputzen“, schreibt eine Fürther Zahnarztpraxis. Mit der Zeit schleiche sich ein Automatismus ein, Folge: Gebiss modert. Ötzi schrubbte verkehrt. Ötzi dachte morgens an alles Mögliche. Ötzis Zahnarzt war kein Fürther.

Und Sascha? Sascha war ein Fan der Kelly-Family, liebte Butterhörnchen und wusch sich nie die Füße. Vom Zähneputzen ganz zu schweigen.

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