Zerreißprobe um Burgfarrnbacher Kreisel

23.6.2017, 12:00 Uhr
Zerreißprobe um Burgfarrnbacher Kreisel

© Dittmar

Die Fronten sind klar: Während sich CSU und Grüne auf die Seite der kritischen Bürger schlagen, wollen SPD und Linke dem Kreisel zum Durchbruch verhelfen. Für SPD-Fraktionschef Sepp Körbl handelt es sich um eine „historische Chance“ und um ein „Geschenk für Burgfarrnbach“. Schließlich könnten moderne Kreisverkehre den Verkehrsfluss zügiger gestalten. OB Thomas Jung schlägt in dieselbe Kerbe, wenn er anmerkt, dass ihm Urlauber nach ihrer Rückkehr regelmäßig von schönen Kreiseln andernorts vorschwärmen.


CSU-Fraktionschef Dietmar Helm verweist dagegen auf die „zumindest gefühlten“ Einbußen an Sicherheit für Fußgänger. Den jetzigen Übergang zwischen Bahnviadukt und Schlosspark benutzten schließlich viele Kinder auf dem Schulweg und Senioren aus den nahen Heimen. Städtebaulich wäre ein Kreisel wohl ein Gewinn, die Bedenken der Bürger hätten für ihn jedoch Vorrang.


Wie mit dem Kreisverkehr verhält es sich mit den benachbarten Bushaltestellen, die der Baureferent gerne etwas weiter in den Ort hinein verlegen möchte. Gegen dieses Vorhaben sind unter Anwohnern bereits Unterschriften gesammelt worden. Aber in den Augen von OB Thomas Jung nicht genug, um ihn überzeugen zu können. Nicht repräsentativ ist auch für den SPD-Fraktionschef das Bürgervotum. Vom Verlegen der Haltestellen verspricht sich Sepp Körbl eine Bus-Beschleunigung.


Gegen die Stimmen der Grünen hatte der Ausschuss zuvor schon in Sachen Kreisverkehr Seeacker-/Kronacher Straße eine Rolle rückwärts vollzogen. Wie berichtet, ist der provisorisch angelegte Kreisel dort nach mehreren Unfällen wieder abgebaut, und die Ampel reaktiviert worden. Nun soll doch wieder ein Kreisverkehr entstehen, jedoch so solide, dass Raser ausgebremst werden. Da erst noch Fördermöglichkeiten abgeklopft werden sollen, rechnet Tiefbauamtschef Hans Pösl mit einem Baubeginn nicht vor 2019.


Eine Million Euro sind im städtischen Haushalt für das 1,25 Millionen Euro teure Vorhaben bereits reserviert worden. „Jetzt oder nie“ gibt der OB als Parole aus. Die Stadt sei nach acht Jahren des Aufschwungs momentan finanziell so gut gesattelt, dass längeres Zuwarten nicht opportun wäre. Die Grünen sehen hingegen keine Notwendigkeit für diese Investition und bemängeln, dass im Kreisverkehr keine Schutzstreifen für Radler geplant seien.

 

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