Zieht die Sparkasse ins VIP-Gebäude des Ronhofs?

13.1.2017, 06:00 Uhr
Zieht die Sparkasse ins VIP-Gebäude des Ronhofs?

© Foto: Ulrich Schuster

Sollte es tatsächlich dazu kommen: Die ungewöhnliche Filiale hätte wohl rasch einige Kleeblattfans als Stammkunden. Noch aber, beeilt man sich bei der Sparkasse zu sagen, ist das Ganze ein Gedankenspiel. Mit offenem Ausgang.

Tatsächlich macht man sich in dem Geldinstitut seit einiger Zeit ernsthaft Gedanken darüber, ob das VIP-Gebäude der Spielvereinigung Greuther Fürth, das bald ausgedient hat, eine Zukunft haben könnte: als Sparkassenfiliale – direkt am Ronhof.

Die Idee sei irgendwann in Gesprächen mit Verantwortlichen des Vereins aufgekommen, zu dessen Sponsoren die Sparkasse gehört, erzählt Vertriebsleiter Jürgen Fischer auf FN-Nachfrage. Und beide Seiten könnten ihr etwas abgewinnen. „Wir überlegen immer, wo wir kundenfreundlicher werden und Standorte optimieren können“, sagt er. Für die Kunden sei es wichtig, gut mit dem Auto zur Geschäftsstelle zu kommen und dort auch einen freien Parkplatz zu finden. Letzteres ist seit langem ein Problem bei der Filiale in der Espanstraße, und auch am bisherigen Standort in Ronhof, in der Kronacher Straße, werde das Parken immer schwieriger.

Am Sportpark Ronhof dagegen wurden mit dem Bau der neuen Haupttribüne zusätzliche Stellplätze geschaffen – die nur belegt sein werden, wenn das Kleeblatt spielt, also in der Regel am Wochenende. Die Sparkasse liebäugelt daher mit dem Gedanken, hier, am Stadion, eine neue Filiale aufzumachen – im dann entsprechend umgebauten und versetzten VIP-Gebäude –, die die Standorte in der Kronacher Straße und Espanstraße ersetzen könnte. „Für uns ist die Frage wichtig, wie wir für die Kunden in der Gegend etwas verbessern können“, sagt Fischer. Und klar, gesteht er, auch emotional hätte es was, das Gebäude am Leben zu erhalten. Eigentümer, so das bisherige Szenario, bliebe die SpVgg; die Sparkasse würde die Räume von ihr mieten.

Aus Modulen errichtet

Ob das Ganze allerdings überhaupt umsetzbar wäre, werde derzeit geprüft. Eingebunden ist die Cadolzburger Firma Cadolto, die das Mehrzweckgebäude, das auch das Business- und Tagungszentrum beherbergt und anfangs den Namen „VIP-Nord“ trug, im Sommer 2008 in Modulbauweise errichtet hat. 31 Raummodule wurden damals zusammengesetzt, es entstanden 1500 Quadratmeter Nutzfläche.

Zu groß sei dies für die Sparkasse, sagt Fischer. Daher werde zurzeit geschaut, „was machbar ist und ob es eine Lösung gibt, die allen Seiten etwas bringt“. Kann man das Gebäude verkleinern und nach den Bedürfnissen eines Geldinstituts umbauen? Findet sich ein Platz, wo es aufgestellt werden könnte?

Fest steht: Der Containerbau soll erst einmal zerlegt und eingelagert werden, sobald der erste Teil der Haupttribüne fertig ist, wie Tobias Auer, Direktor für den Stadionbetrieb bei der SpVgg, erklärt. Der Komplex macht dann Platz für den zweiten Teil der Tribüne, der bis zur Eckfahne reichen und die Lücke zur Nordtribüne schließen soll. Da sich die Bauarbeiten verzögerten, lässt die Eröffnung des ersten Abschnitts noch auf sich warten. Einen Termin hat die SpVgg noch nicht genannt.

Einen Interessenten gab es für den Modulbau übrigens schon vor der Sparkasse: Der TSV Höchstadt und die Stadt Höchstadt hatten erwogen, das Objekt zu kaufen und darin neben dem Vereinsheim des TSV auch ein Bildungs- und Integrationszentrum für Flüchtlinge unterzubringen. Am Ende aber waren Höchstadt die Umbaukosten zu hoch.

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