Zirndorf: Bibertbad liefert enttäuschende Zahlen

4.12.2016, 14:00 Uhr
Zirndorf: Bibertbad liefert enttäuschende Zahlen

© Archivfoto: Michael Müller

Die Umsatzerlöse wurden vor allem in den Teilbereichen Hallenbad, Sauna und Gastro „vorsichtig geschätzt“, schließlich seien die Besucherzahlen im laufenden Jahr noch hinter den Erwartungen geblieben. Vor diesem Hintergrund wird mit einem Minus von rund 2,3 Millionen Euro gerechnet.

Ende Oktober dieses Jahres wurden rund 50 000 Besucher weniger gezählt als zu diesem Zeitpunkt 2012 – dem letzten Volljahr vor der Sanierung. „Das hat uns schon etwas enttäuscht“, räumte Werkleiter Helmut Oswald ein. Gestiegen sind dagegen die Kosten für Werbung und Versicherungen – wenn auch verglichen mit dem Umbauetat in weitaus kleineren, fünfstelligen Dimensionen.

Wieso keine schwarze Null?

Besonders übel stieß einigen Stadträten das im Wirtschaftsplan mit rund 308 000 Euro kalkulierte Minus der Badgastronomie auf. „Ist denn hier nicht wenigstens eine schwarze Null erreichbar?“, wollte Marcus Baritsch (FW) wissen. Und für Horst Spath (SPD) steht der prognostizierte Umsatzerlös von 190 000 Euro grundsätzlich in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Materialeinsatz (110 000 Euro).

Florian Schemm (CSU) erinnerte an die Vorhersagen aus dem Vorjahr: „Uns wurde damals versprochen, dass sich hier etwas ändert. Jährlich 300 000 Euro Zuschuss können wir uns nicht leisten.“ Er schlägt deshalb vor, es im kommenden Jahr noch einmal selbst als Betreiber der Gastronomie zu probieren. Sei dann noch immer keine Besserung festzustellen, sollte dieser Betrieb extern vergeben werden.

Widerspruch vom Gastronom

Murat Bülbül (parteilos) widersprach diesem Ansinnen und verwies auf das Langwasserbad in Nürnberg. Dort seien seit dem Umbau bereits zwei Pächter des Gastrobetriebs gekommen und wieder gegangen, weil sich der Betrieb nicht rentiere. „Hier jemanden zu finden, ist schwierig“, meinte Gastronom Bülbül, „also besser selbst betreiben.“ Letztlich wurde der Wirtschaftsplan gegen die Stimmen von Grünen und Freien Wählern vom Stadtrat beschlossen.

Einstimmig fiel dafür das Votum aus, das dem Bibertbad als Eigenbetrieb der Stadt künftig etwas mehr Handlungsspielraum bringen soll. Bislang musste jeweils der Bäderausschuss entscheiden, wenn „erfolgsgefährdende Mehraufwendungen“ den Betrag von 10 000 Euro übersteigen. Was eine „Erfolgsgefährdung“ ist, war in der Satzung jedoch bislang nicht genau definiert. Mit der Folge, dass sich die Mitglieder des Bäderausschusses auch mit vergleichsweise kleinen Beiträgen wie beispielsweise den Kosten für zusätzlich eingestellte Aushilfen bei längeren Schönwetterphasen zu beschäftigen hatten.

Die nun beschlossene Satzungsänderung legt nun eine sogenannte Erfolgsgefährdung fest, wenn die im Wirtschaftsplan genannten Finanzzuschüsse der Stadt um zehn Prozent überschritten werden. Mehraufwendungen liegen dann vor, wenn einzelne Posten des Plans um 50 000 Euro überschritten werden.

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