Zirndorf: Fünf Jahrzehnte im steten Wandel

21.7.2015, 06:00 Uhr
Zirndorf: Fünf Jahrzehnte im steten Wandel

© Foto: Simon Schübe

„Die Arbeit war nicht leicht, aber ich hatte hier dennoch eine sehr schöne Zeit“, erinnerte sich Elisabeth Eberle, die von 1977 bis 1985 zusammen mit ihrem Mann Fritz das Seniorenheim geleitet hat. In die Phase, in der die Eberles als Heimeltern die Leitung übernommen hatten, fällt auch die Erweiterung des Gebäudes um eine Pflegestation mit Therapieräumen. 1981 ist aus dem vormaligen Altenheim ein Pflegeheim mit 90 Pflege- und 41 Heimplätzen geworden.

„Obwohl es in der Zeit, in der wir hier die Heimeltern waren, immer mehr Bewohner und Mitarbeiter wurden, kannte man sich untereinander beim Namen“, erklärte Elisabeth Eberle. „Wir waren wie eine große Familie.“ Damals waren auch die Zimmer noch sehr viel beengter als heute. „Die Duschen und Toiletten waren auf dem Gang, in den Zimmern gab es nur eine Waschecke. Sie war direkt hinter der Tür“, erläuterte Eberle.

Diakon Georg Lederer folgte den Eberles 1985 nach. An die Zeit erinnert sich der 74-Jährige gern zurück. „Wir hatten jedes zweite Wochenende frei und die Arbeit war keine große Belastung. Ich habe das sehr gerne gemacht“, sagte Lederer. Das Jubiläum zum 25-jährigen Bestehen war für Lederer zwar etwas Besonderes. Aber der 100. Geburtstag einer Bewohnerin, den er mitfeiern konnte, blieb ihm nachhaltiger im Gedächtnis. „Die Frau blieb, bis sie 104 Jahre alt war. Mit ihr habe ich mich immer gerne unterhalten. Es war sehr interessant, was sie alles erlebt hatte“, erinnerte sich Lederer. Vor dem Beginn der nächsten großen Umbauphase im Gustav-Adolf-Seniorenpflegeheim im Jahr 2000 ging Diakon Lederer dann in den Ruhestand. Damals wurde von den Pflegeplätzen über die Küche bis zum Außenbereich alles erneuert. Die Anzahl der Pflegeplätze stieg auf 102.

Frieder Parche übernahm vor acht Jahren die Leitung der Einrichtung. Zwar fielen in diese Zeit auch einige Umbauten, aber für den Diakon gehört das zum Tagesgeschäft. „Es ist völlig normal, dass sich etwas verändert, da fallen die einzelnen Maßnahmen gar nicht so groß ins Gewicht“, meinte Parche.

Die Erneuerung des nördlichen Gartenbereiches ist die Ausnahme. Auf der Rückseite des Gebäudes, hin zum Wald, wurde in Zusammenarbeit mit dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) ein Naturerlebnisgarten geschaffen (die FN berichteten).

„Die Idee hinter dem Konzept ist, dass die Senioren Bienen, Schmetterlinge und duftende Blumen direkt auf Augenhöhe haben“, erläuterte Birgit Helbig vom LBV. „Außerdem haben wir einen kleinen Naschgarten mit Erdbeeren und Staudenobst angelegt.“ Alles ist darauf ausgerichtet, dass die Bewohner den Garten aus dem Sitzen heraus erleben können. Dazu wurden die Pflanzen an den Hang gepflanzt und direkt davor Sitzmöglichkeiten angelegt. „Jetzt kann man hier beim Kaffeetrinken die Natur beobachten“, sagte Helbig. „Es dauert natürlich noch etwas, bis alles richtig angewachsen ist und blüht, aber im nächsten Jahr wird hier gewiss schon einiges zu sehen sein“, verspricht sie.

Keine Kommentare