Zirndorf: Ruf nach Nichtschwimmerbecken wird lauter

10.9.2017, 10:00 Uhr
Zirndorf: Ruf nach Nichtschwimmerbecken wird lauter

© Werner Schieche

Wenn es im Sportbecken zu eng wurde, sind gemütliche Schwimmer in früheren Jahren gerne ins Nichtschwimmerbecken ausgewichen, wo sie jedenfalls am Vormittag Platz hatten. Nachmittags gehörte der Pool dann meist den Kindern und Jugendlichen. Hier konnten sie übermütig herumtollen, ohne den Schwimmern in die Quere zu kommen.

Zirndorf: Ruf nach Nichtschwimmerbecken wird lauter

© Volker Dittmar

Eine große Wasserrutsche mit Treppenturm beim Hallenbad mündete hinein. Im Winterhalbjahr wurde sie an einer Weiche ummontiert, damit sie in die Halle führte. Eine Kleinkinderrutsche und eine Treppe an der Schmalseite des 20 mal 30 Meter großen Nichtschwimmerbeckens waren ideal zur Wassergewöhnung. Und für Babys gab es nebenan ein einfaches, kreisrundes Planschbecken.

Zirndorf: Ruf nach Nichtschwimmerbecken wird lauter

© Gerda Laerum

Beim Neubau des Hallenbades und der Umgestaltung des Freibades sollte eigentliche das neue Außenbecken der Halle das alte Nichtschwimmerbecken ersetzen, an dessen Stelle ein gepflastertes Planschbecken entstand. Doch dieser Plan ging nicht auf, weil sich das neue Außenbecken als zu klein erwies. Außerdem musste die Plansche nach Unfällen nachgebessert werden. Zum Schwimmenlernen ist das neue Außenbecken mit seinen Wasserspielen lange nicht so gut geeignet wie sein Vorläufer. Das gewinnt gerade im Hinblick auf die zunehmende Klage über die mangelhafte Wassersicherheit vieler Badegäste jetzt wieder an Bedeutung.

Nicht von ungefähr unterstützt auch die Zirndorfer Gruppe der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft den Vorstoß zum Neubau eines Nichtschwimmerbeckens. Vor Augen geführt wurde dieses Engagement mit einem als Nichtschwimmerbecken gestalteten Festwagen erst kürzlich beim Zirndorfer Kirchweihzug. Die Idee, dem Projekt mit einem Förderverein zum Durchbruch zu verhelfen, treibt die Oberasbacherin Gerda Laerum schon seit Jahren um. Ein Thema, das sie bereits bei einer Bürgerversammlung angeschnitten hat. Aber weder Landrat Matthias Dießl noch die Oberasbacher Bürgermeisterin Birgit Huber sahen sich zuständig. Dabei ist Gerda Laerum der Auffassung, dass das Bad nicht nur eine Angelegenheit Zirndorfs sein darf. Da es auch von vielen Bürgern der umliegenden Gemeinden genutzt wird, sei es durchaus sinnvoll, dass sich auch Nachbarn für die Einrichtung engagieren.

Zirndorfs Bürgermeister Thomas Zwingel bringt für die Initiative große Sympathie auf. "Wir wollen ein neues Nichtschwimmerbecken und wir brauchen es auch", sagt Zwingel. Platz genug sei im Freibadgelände vorhanden und auch die Technik berge keine unüberwindbare Schwierigkeit. Allerdings merkt Zwingel an: "Das Problem ist die Finanzierung." Vor sechs Jahren habe man schon einmal die Kosten ermittelt. Diese lagen damals bei 800 000 Euro und übersteigen inzwischen die Millionenmarke.

Noch ein Stadtrat fehlt

Geld dafür hat der Bürgermeister nach der 4,5 Millionen teuren Generalsanierung des erst rund zehn Jahre alten, aber mit gravierenden Baumängeln behafteten Hallenbades momentan nicht. Über zehn Millionen Euro hatte die Bibertstadt für den Hallenbadneubau aufbringen müssen. Die Kosten einer Generalsanierung des Vorgängers waren auf 3,5 Millionen Euro geschätzt worden. Zwingel glaubt auch nicht, dass ein Förderverein aus der Patsche helfen kann. Selbst wenn dieser 10 000 Euro sammelt, sei das nur ein Tropfen auf den heißen Stein. "Wir bräuchten schon einen Sechser im Lotto."

Gerda Laerum hält das nicht davon ab, die Idee des Fördervereins voranzutreiben. Das Projekt sei weit gediehen: Ein in Absprache mit dem Finanzamt und Amtsgericht Fürth erstellter Entwurf der Vereinssatzung liege unterschriftsreif vor. Fünf Zirndorfer Stadträte habe sie bereits gewonnen. Noch einen bräuchte sie, um die Mindestanzahl der Mitglieder für eine Vereinsgründung beisammen zu haben. Idealerweise sollte es ein CSU-Mitglied sein. Auf der sicheren Seite wäre man aber mit mindestens drei zusätzlichen Gründungsmitgliedern.

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