Radwege: Zirndorf will keine Haifischzähne zeigen

10.5.2017, 06:46 Uhr
Radwege: Zirndorf will keine Haifischzähne zeigen

© Foto: Horst Linke

Von der Sinnhaftigkeit der "Haifischzähne", einer zackenförmigen weißen Markierung, die auf kreuzende bzw. einmündende Radwege aufmerksam machen soll, kann sich Landrat Matthias Dießl demnächst selbst überzeugen. Als Vorsitzender reist er mit Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen (AGFK) in Bayern in die niederländische Metropole Amsterdam. Hier hat der Radverkehr einen komplett anderen Stellenwert als hierzulande. Die aus den Niederlanden stammende Markierung ist aber bisher in Deutschland nach Angaben der Landkreisverwaltung nicht zulässig.

Als "eher zurückhaltend" beschrieb denn auch Karl-Heinz Harlacher, Leiter der Straßenverkehrsbehörde, die Haltung des Landkreises. Besser, als auf Gefahrenstellen hinzuweisen, sei es, erst überhaupt keine solchen zu produzieren. Stellen, an denen man die Radler auf etwas hinweisen wolle, gebe es, so Harlacher. Allerdings denke man hier eher daran, Zeichen auf den Boden zu markieren.

Was die "Furten" angeht, also jene Stellen, an denen die Radwege Straßen kreuzen, sieht die Verwaltung in Sachen Vorfahrtsregelung keinen Handlungsbedarf. Laufen Radwege parallel zu Straßen, sind sie ebenfalls vorfahrtsberechtigt. Furten an Bundes, Staats- und Kreisstraßen – etwa am Biberttalradweg oder der Verbindung zwischen Cadolzburg und Obermichelbach – wurden bereits in der Vergangenheit abmarkiert und rot eingefärbt. Die von grüner Seite angeregte Änderung beim Radweg an der Kreisstraße FÜ 19 vor Wachendorf soll, wie auch an anderen Stellen, geprüft werden.

Kaum Chancen haben Sperrpfosten. Diese wurden in der Vergangenheit von Radwegen entfernt und sollen hier nicht zum Einsatz kommen.

Geduld ist noch bei Fahrradschutzstreifen angesagt. Die Straßenverkehrsordnung lässt diese Art von Markierungen bisher außerorts nicht zu. Als AGFK-Vorsitzender hat Dießl sich für ein Pilotprojekt in Bayern eingesetzt. Von fünf Vorschlägen kommen vier zum Zuge. Ob der Landkreis Fürth daran als "Pilotkommune" teilnehmen darf, ist aber noch offen.

Keine Kommentare