Zirndorfer Bibertbad wird zur Großbaustelle

21.11.2014, 11:00 Uhr
Zirndorfer Bibertbad wird zur Großbaustelle

© Hans-Joachim Winckler

Weil beim Neubau vor zehn Jahren offenbar an den Dichtungen gespart worden ist, hat es in letzter Zeit zunehmend Probleme gegeben. Wiederholt musste der Badebetrieb wochenlang pausieren. Insbesondere das undichte Dach machte der Kommune als Betreiber schwer zu schaffen. Nachdem der Gedanke an eine Privatisierung des Badebetriebs nach Fürther Vorbild wieder verworfen worden war, machte sich die Stadt selbst an die Sanierung.

Bereits im August hatten Bad-Mitarbeiter die Fliesen des Hallenbad-Bodens abgeschlagen, um die Sanierung vorzubereiten. Inzwischen wird von einer Fachfirma auch der Estrich entfernt. Darunter kam lediglich am Beckenrand eine schmale Klebebahn zum Vorschein, die das Eindringen des Wassers in den Boden verhindern soll. „Viel zu wenig“, wie Bäderleiter Frank Hatzel weiß. Sie muss deshalb entfernt und durch einen vollflächigen Belag aus Schweißbahnen ersetzt werden.

An der Decke der Galerie steht außerdem eine Betonsanierung an. Wenn das marode Altmaterial entfernt ist, muss das Hallenbad erst einmal gründlich gereinigt werden. Noch einige Tage wird die Drecksarbeit nach Einschätzung des Zirndorfer Werkleiters Helmut Oswald dauern.

Neben dem neuen Aufbau des Hallenbodens und der Betonsanierung steht dann die Erneuerung der gesamten Haustechnik einschließlich elektrischer Leitungen an. Diese Arbeiten können nach Oswalds Worten rund vier Wochen dauern.

Als nächster großer Brocken steht dann die Dachsanierung an. Weil Zweifel an der Tragfähigkeit aufkamen, sind Sensoren angebracht worden. Nachdem diese Alarm schlugen, wurde das Bad wochenlang geschlossen. Für weitere Zwangspausen des Badebetriebs sorgte ein Wassereinbruch im Keller. Derzeit wird an der Ausschreibung der Dacharbeiten gefeilt. Mit der Vergabe rechnet der Werkleiter im Januar. Auch der Brandschutz soll im Zuge der Generalsanierung verbessert werden. Als Fertigstellungstermin ist derzeit der 4. Juni geplant. Eine Verzögerung um einen Monat will Oswald jedoch nicht ausschließen.

Die auf rund vier Millionen Euro geschätzten Sanierungskosten können laut Oswald nach derzeitigem Stand der Dinge einigermaßen eingehalten werden. Falls Einsparungen möglich sind, soll dieser Betrag zur weiteren Aufwertung des Saunabereichs verwendet werden. Von der neu gestalteten Sauna verspricht sich die Bäderleitung einen zusätzlichen Besucheranreiz.

Allerdings werden die Saunapreise nach Einschätzung Oswalds angehoben werden müssen. Dies schon wegen des ab Januar von sieben auf 19 Prozent angehobenen Steuersatzes für alle Saunabetriebe. Die alte Sauna ist jetzt weitgehend entkernt worden, die Planung für das neue Schwitzbad hat man aber noch nicht abgeschlossen.

Unabhängig vom Fortschritt der Hallenbadsanierung soll das Freibad im Mai wieder seine Pforten öffnen. Eine Preiserhöhung steht hier, so Oswald, momentan jedoch nicht zur Debatte.

Über die kalte Jahreszeit hinweg lockt das Bibertbad mit seiner Eislaufbahn. Derzeit werden die Eismaschine und das Kühlaggregat gewartet. Nächste Woche soll mit dem Aufbau der Eisschicht begonnen werden, sagt Hatzel. Das wird etwa 14 Tage dauern. Ein früherer Saisonstart sei wegen der warmen Witterung nicht möglich gewesen. Die Eröffnung ist am 6. Dezember geplant.

Keine Kommentare