Zirndorfer Kinder wollen keine Kippen am Spielplatz
18.11.2018, 09:00 Uhr"Wir haben 232 Unterschriften gesammelt, um ein Rauchverbot an Spielplätzen durchzusetzen", erklärten Emilia Sophie und Junna im Büro des Bürgermeisters. "Und außerdem sollten mehr Aschenbecher aufgestellt werden, damit die Zigarettenkippen nicht einfach auf den Boden geschmissen werden." Die beiden Neunjährigen haben im Oktober begonnen, Unterschriften zu sammeln. "Im Freien können wir leider kein Rauchverbot durchsetzen", beschwichtigte Zwingel. "Aber ich werde mit den Stadtgärtnern darüber reden, dass mehr Aschenbecher aufgestellt werden."
Kräuterwiese erwünscht
Neben üblichen Wünschen wie dem Ausbau von Bolzplätzen oder der Skaterbahn baten die Kinder aber auch um eine Beschrankung des Bahnüberganges in Weiherhof oder um einen Kräuter- und Blumengarten. "Über die Bahnübergänge kann die Stadt nicht bestimmen, aber ich gebe das an die Bahn weiter", versprach Zwingel. "Einen Kräutergarten können wir aber eventuell auf einer städtischen Wiese anlegen. Da findet eine Baumpflanzaktion statt und vielleicht finden wir noch Platz für ein paar Beete."
Im Heimat- und Sachunterricht besuchen alle Zirndorfer Viertklässler das Rathaus, um den Verwaltungschef zu befragen. "Dabei reichen die Themen von Stadtgeschichte bis zu meinem Lieblingsfußballverein", berichtet Zwingel. "An der Jungbürgerversammlung können die Kinder dann mit den Themen, die sie wirklich interessieren hierherkommen."
Dabei setzt die Stadt auf den zwanglosen Rahmen. Termin ist samstags, außerhalb der Schulzeiten. "Und selbst wenn die Anregungen der Kinder nicht umsetzbar sind, ist es wichtig, ihnen eine Rückmeldung zu geben", erklärte Jugendhausleiterin Caro Schindzielorz. Deshalb notierte Zwingel auch zu jedem Vorschlag Namen und Adresse des Kindes, dass die Idee vorgestellt hat. "Das Gefühl, dass die Kinder etwas mitgestalten können und sie ernst genommen werden, ist ein wichtiger Aspekt für den Erfolg des Formats."
Aber nicht nur Spiel- und Bolzplätze beschäftigen die Kinder. Auch die Baupolitik in der Stadt ist den Kleinen wichtig. Die Frage, warum so viele neue Häuser gebaut werden müssen, und deshalb Tiere weniger Lebensraum haben, lag allen Kindern auf den Lippen. Und wenn schon mehr Häuser, dann sollten zumindest die Gärten größer sein, weil das hübscher aussieht, sind sie sich einig.
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