Zirndorfer Konfirmanden schütteln Apfelbäume

1.10.2016, 09:00 Uhr
Zirndorfer Konfirmanden schütteln Apfelbäume

© Foto: Sabine Rempe

Der Himmel über der Bibertstadt hat exakt dieses Blau, das nur ein perfekter Herbsttag hervorbringt. Die Sonne gibt noch einmal alles und taucht den Nachmittag in wohlige Wärme. Wie aus dem Bilderbuch leuchten die rotwangigen Äpfel dicht an dicht in den Bäumen im Garten hinter dem ersten Pfarrhaus von St. Rochus. Lisa, Betty und Carina stehen mit großen Körben bereit. Bleibt für die drei 13-Jährigen eigentlich nur noch eine Frage offen: Wie pflückt man die verlockenden Früchte am besten von den Zweigen?

Gemeindepädagoge Thomas Rohlederer hat eine ganz und gar pragmatische Antwort: Er klettert über eine Leiter in den Baum, schüttelt und rüttelt ein paar Mal kräftig und schon plumpst das reife Obst in die Tiefe. Auf der blauen Plane, die rund um den Stamm ausgelegt ist, liegen die Äpfel jetzt wie auf dem Präsentierteller.

Helfen mit Spaßfaktor

Die Mädchen machen sich an die Arbeit. Im kommenden Jahr werden sie konfirmiert, ihr Einsatz heute gehört mit zur Vorbereitung auf diesen wichtigen Tag. „Wir können uns aussuchen, wobei wir helfen möchten, Mitarbeit im Eine-Welt-Laden war zum Beispiel auch möglich“, sagt Lisa. Sie hat sich spontan für die Ernte entschieden: „Macht Spaß.“

Und bringt auf jeden Fall ein schwerwiegendes Ergebnis: „Dieses Jahr gibt es wirklich sehr viele Äpfel“, bestätigt Thomas Rohlederer. „Bei unserer ersten Ernte-Aktion haben wir in dieser Saison bereits 13 Zentner zusammengetragen. Jetzt bekommen wir sicher auch noch einmal zehn bis zwölf Zentner in die Körbe.“

Die komplette Ladung wird jeweils nach Roßtal zum Mosten beim Gartenbauverein gebracht: „Da ist ein tolles Team am Werk, das uns sehr kooperativ unterstützt“, lobt Rohlederer. Auf diese Weise waren beim ersten Mal bereits rund 400 Liter in Flaschen und Fünf-Liter-Container abgefüllt worden.

Jungen und Mädchen aus der Zirndorfer Grundschule I in der Geisleithenstraße haben im Rahmen der Fair-Trade-Initiative bereits einen Teil davon verkauft, dieser Erlös kommt einem Projekt in Lima zugute.

Jetzt wird der Saft im Eine-Welt-Laden am Zirndorfer Kirchenplatz 1 verkauft. Er ist dienstags und freitags, jeweils von 10 bis 12 und von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Hier geht der Erlös in die Arbeit des Eine-Welt-Ladens.

Den Weg von den Früchten zum Saft haben viele Helfer und Unterstützer begleitet. Dazu gehören unter anderem eine ganze Reihe von Gartenbesitzern, die sich im Pfarramt gemeldet und ihre Bäume zum Abernten angeboten hatten. Auf diese Weise kamen viele unterschiedliche Apfelsorten zusammen: „Dabei sind zum Beispiel Boskoop, Berlepsch, Goldparmäne oder Ontario.“ Ebenso alter wie bewährter Obst-Adel sozusagen und für das Endprodukt ein echtes Qualitätszeugnis: „Mehrere unterschiedliche Sorten ergeben in der Regel einen geschmacklich feineren Saft.“

Carina, Betty und Lisa füllen weiter fleißig Korb um Korb. „Nö“, sagen die drei, „ist gar nicht anstrengend.“ Zu wissen, warum man sich die Mühe macht, beflügelt obendrein. „Außerdem“, sagt Lisa, „schmeckt Apfelsaft wirklich gut.“

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