Zirndorfs Motorsportler hoffen

6.10.2017, 11:55 Uhr
Zirndorfs Motorsportler hoffen

© Foto: Ralf Rödel

Rund eine Stunde plauderten sie mit der Abordnung des AMC, der Landrat und seine Fachleute, unter anderem aus der Abteilung Abfallwirtschaft. Das Gespräch dauerte nicht nur länger als die erste Unterredung im Frühsommer. Es sei auch, wie Wolfgang Weiß, 2. Vorsitzender des rund 460 Mitglieder starken Vereins, sagt, "entspannter" zugegangen, und es "klang alles versöhnlicher".

Außerdem folgte der Landrat kürzlich einer Einladung des AMC zum ADAC-Jugend- und Clubsport-Trial. Dort zeigten nicht nur Trial-Fahrer Dießl ihre Künste, von den Verantwortlichen wurde er auch 45 Minuten lang über das Gelände geführt und konnte sich so ein Bild von der Lage machen. "Er hat sich Zeit genommen und zugehört", sagt Weiß sichtlich erfreut über das Interesse.

An den Tatsachen ist dennoch nicht zu rütteln: Wie berichtet, braucht der Landkreis die Flächen zwischen Bronnamberg und Leichendorf, um für die Erddeponie, die allmählich an ihre Grenzen stößt, weitere Kapazitäten zu haben. Die Problematik war den Motorsportlern auch immer klar.

Nun wissen die AMCler, wo der Landkreis mit seinen Aktivitäten beginnen würde. Und zwar in der südwestlichen Ecke, also in dem Bereich, an dem die Zufahrt von der Frankenstraße zum Vereinsgelände abzweigt. "Geithner-Schlucht" heißt das Gelände im Jargon der Motorsportler. Die Lkw mit Erdaushub würden nach wie vor über die Waage an der Einfahrt zur Deponie Rangau rollen und dann über das Gelände zu dem neuen Areal.

Beim AMC setzen sie nun auf kleine Kompromisse: Jedenfalls wollen die Verantwortlichen selbst aktiv werden und sich Gedanken machen. So hat der Vereinsvorsitzende Franz Grassinger bereits vorgeschlagen, die aktuelle Aufschüttung einfach nach Westen fortzusetzen.

Ein anderer Gedanke: Im Nordwesten des Deponiegeländes, Richtung Bronnamberg, befindet sich eine Fläche in Vereinsbesitz, die derzeit sportlich nicht genutzt wird. Ein kleiner Teil davon ist bewaldet, und nach Einschätzung der Motorsportexperten könnten hier sowohl die Trial-Fahrer über Hindernisse balancieren als auch Enduro-Piloten auf neu anzulegenden Trialstrecken trainieren. Dazu bräuchte es allerdings Fahrgenehmigungen und Gutachten. Wolfgang Weiß hofft hier auf die Unterstützung des Landratsamtes.

Wenn es Vorschläge gebe, werde man diese prüfen. Sollten sie zu realisieren sein, würde seine Behörde auch versuchen, die genehmigenden Stellen zusammenzubringen, versichert der Landrat dazu auf Anfrage der Redaktion.

Und Weiß schwebt noch etwas vor: Selbst wenn der Landkreis die Deponie auf die neue Fläche ausdehnt, "könnte man uns vielleicht am Abend oder am Wochenende dort fahren lassen". Dazu sagt Dießl: Wenn eine parallele Nutzung als Zwischenlösung in Frage käme, "würden wir uns dieser nicht verschließen". Klar ist aus seiner Sicht aber auch, dass die Sicherheit für alle Beteiligten, ob Sportler oder Anlieferer, höchste Priorität genießen muss: "Es darf kein Risiko geben."

Wichtig wäre es den Sportlern, dass alle drei Sportarten, Moto Cross, Trial und Enduro, weiter auf einem Gelände eine Heimat finden. Dafür plädiert auch Zirndorfs Bürgermeister Thomas Zwingel, der ansonsten gravierende Probleme auf den AMC zukommen sieht. Verein und Landratsamt, so wurde es vereinbart, wollen weiter im Gespräch bleiben – an Themen dürfte es dabei nicht fehlen.

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