Zu viel Schmutz an Fürther Schulen

20.7.2018, 21:00 Uhr
Zu viel Schmutz an Fürther Schulen

© Foto: Karlotta Ehrenberg/dpa

In dem Dokument heißt es: "Die Verschmutzung steigt ständig an, teilweise geben die Schulen ein problematisches Bild ab. Als Rahmen für pädagogisches Arbeiten sind sie in manchen Bereichen unzureichend." Teilweise leide unter dem Dreck sogar die Gebäudesubstanz.

Als Ursache hat der Personalrat, dem der Rektor der Soldnerschule, Claus Binder, vorsteht, die Sparpakete ausgemacht, die die Stadt im Zuge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise geschnürt hat. Die Folgen seien gravierend. Schon seit Jahren werde "an mehreren Grund- und Mittelschulen" nur noch unzureichend geputzt. Schulleitungen, Personalrat und die Personalversammlung hätten die Stadtverwaltung immer wieder darauf hingewiesen. Zwar habe das Rathaus dann und wann reagiert, die Maßnahmen hätten aber nicht ausgereicht und seien nur von kurzer Dauer gewesen. Weil das Reinigungspersonal chronisch überlastet sei, habe sich die Situation stetig verschärft. Schüler und Lehrer müssten oft selbst Hand anlegen.

Jährliche Grundreinigung

Ein neues Reinigungskonzept, heißt es, müsse den Zustand vor dem Jahr 2011 wiederherstellen. Der Personalrat stellt dazu gleich mehrere Forderungen: Bevor ein neues Konzept umgesetzt werde, brauche es eine "Basisreinigung", um die "Altlasten zu bewältigen". Für die Sommerferien solle eine jährliche Grundreinigung eingeführt werden über fünf bis zehn Tage – je nach Schulgröße. Toiletten sollten "intensiver und häufiger" geputzt und der Sanierungsstau behoben werden.

Tische und Türgriffe sollten zweimal wöchentlich feucht gewischt werden, die Fensterbretter, Regale und Schränke monatlich, und die Böden sollten einmal im Jahr einer "Intensivreinigung" unterzogen werden. Außerdem brauche es mehr und besser bezahltes Reinigungspersonal und ein Springersystem, um Ausfälle zu kompensieren.

Im Schulausschuss warb der Leiter der städtischen Reinigungsdienste, Alexander Mühling, um Verständnis. Für die Defizite sei auch der teils hohe Krankenstand des eigenen Personals verantwortlich. Man arbeite jedoch intensiv daran, "die hygienischen Zustände an den Schulen nachhaltig zu verbessern". Und: Einige Forderungen des Personalrats seien doch längst Stand der Dinge.

Nach den Worten von Bürgermeister und Schulreferent Markus Braun rennt der Personalrat mit seiner Petition im Rathaus offene Türen ein. Das Reinigungskonzept werde bereits – in enger Absprache mit den Schulleitungen – überarbeitet. Es sehe unter anderem eine regelmäßige Basisreinigung, mehr Zeit für das Personal und zusätzliche Einstellungen vor.

Braun hofft, dass die Verbesserungen zu "mehr Zufriedenheit" an den Schulen führen. Allerdings betont er, dass es bereits jetzt Einrichtungen gebe, die keinen Grund zu Beanstandungen hätten. Unter langfristigen Ausfällen von Reinigungspersonal hätten vor allem die Grund- und Mittelschule Schwabacher Straße und die Soldnerschule leiden müssen.

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